Dein Mofa-Wohnwagen

Fertige Wohnanhänger fürs Töffli gibt es natürlich nicht zu kaufen. Da die Nachfrage doch sehr gering ist, hat sich noch kein Hersteller darauf spezialisiert, solche Anhänger herzustellen. Es liegt also komplett an dir, ob du dir diesen Wunsch erfüllst. Dass es durchaus möglich ist, mit entsprechendem Einsatz ein solches Projekt zu realisieren, haben bereits mehrere begeisterte Töfflimeitli und Töfflibuebe bewiesen. Wer Slow Riding Culture lebt und den 2-Takt-Sound seines Töffli-Motors liebt, der will natürlich auch in den Ferien beim Camping mit seinem Hödi unterwegs sein. Aufgrund dieser bedingungslosen Leidenschaft für Töfflis entstanden Wohnanhänger für Mofas aus Leichtbauplatten oder auch aus Holz und Plexiglas. Ihren praktischen Nutzen haben selbstgebaute Anhänger bereits während der einen oder anderen Töffli-Tour unter Beweis gestellt. Das sollte für dich ausreichend Motivation sein, ebenfalls ein solches Projekt in Angriff zu nehmen. Nicht nur, weil ein eigener Mofa-Wohnwagen ein cooles Projekt ist, dessen Umsetzung jede Menge Spass macht, sondern auch, weil ein Mofa-Anhänger tatsächlich die reale Möglichkeit bietet, Camping-Ferien mit einer Töffli-Tour zu verbinden.

Ist dein Mofa nicht gerade extrem getunt, gibt es gewisse Grenzen hinsichtlich des Gewichts, das du damit ziehen kannst. Auch ist eine Anhänger-Kupplung in der Regel für ein bestimmtes Maximalgewicht ausgelegt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du deinen Wohnanhänger so leicht wie möglich konstruieren musst, um möglichst viel Gewicht zu sparen. Zugleich sollte der Anhänger möglichst stabil und verwindungssteif sein. Nur dann hält er einerseits die Belastungen während der Töffli-Tour aus und ist andererseits robust genug, damit du dich tatsächlich sicher darin schlafen legen kannst. Es gilt also, Materialien zu finden und zu nutzen, die gleichermassen leicht und stabil sind. Bei bereits geglückten Projekten dieser Art kamen unter anderem Hohlkammerplatten sowie Holz und Plexiglas zum Einsatz. Durchaus empfehlenswert dürften aufgrund ihrer Eigenschaften auch dünne, biegsame Siebdruckplatten sowie Aluminiumbleche und -profile sein. Eine Kombination der verschiedenen Werkstoffe wird in den meisten Fällen sinnvoll sein. Ausserdem solltest du bei der Auswahl der Materialien berücksichtigen, welche Töffli-Werkzeuge und Maschinen dir zur Verfügung stehen und welche Fähigkeiten du hast. Kannst du gut schweissen, ist Alu vielleicht das perfekte Material für deinen Wohnwagen. Als Hobby-Tischler greifst du hingegen vielleicht besser zu Holz und Kunststoff. Notfalls kannst du jedoch auch deine Kumpels um aktive Mithilfe bei deinem Projekt bitten.

Selbstverständlich regelt die Schweizer Gesetzgebung nicht explizit die Nutzung von Wohnanhängern für Töfflis. Jedoch ist es generell nicht verboten, mit dem Hödi einen Anhänger im Strassenverkehr zu ziehen. Es muss sich jedoch dabei um einen normalen Velo- bzw. Mofaanhänger handeln. Genauere Regelungen existieren aber nicht. Mit einem Wohnwagen bewegst du dich also gewissermassen in einer rechtlichen Grauzone. In jedem Fall solltest du ein zugelassenes Anhängermodell als Basis für den Wohnwagenumbau nutzen. Dadurch ist zumindest die nötige Verkehrssicherheit gewährleistet, sofern der Umbau nicht allzu extrem ausfällt. Achte ausserdem darauf, dass deine Anhänger-Kupplung so stabil und belastbar wie möglich ist. Gleiches gilt auch für die Deichsel, die du nutzt, um deinen Wohnwagen zu ziehen. Die Anhänger-Kupplung wird für einen Wohnwagen am besten am Sattelrohr befestigt, da sich auf diese Weise die stabilste Verbindung herstellen lässt. Eine Befestigung am Töffli-Gepäckträger ist für diesen Fall eher nicht zu empfehlen.

Einen Wohnwagen speziell für dein Hödi zu bauen, ist ein gleichermassen cooles wie anspruchsvolles Projekt und daher sicher keine Aufgabe für einen Nachmittag oder ein Wochenende. Plane daher ausreichend Zeit ein und gehe alle Konstruktionsschritte am besten mehrfach durch, ehe du sie ausführst. Das spart dir unnötige Arbeit und teure Materialien. Willst du deinen Mofa-Anhänger auf einer Mofa-Tour im nächsten Sommer nutzen, ist es empfehlenswert, bereits im Herbst damit zu beginnen, den Anhänger zu planen und anschliessend sorgfältig Stück für Stück aufzubauen.