Dein Töffli wird zum Scrambler
Darauf kommt es beim Umbau an
Scrambler oder Crossmofa?
Die Scrambler stellt quasi die Grossmutter der Enduro- und Motocross-Maschinen dar. Wie diese wurden auch die ersten Krafträder dieser Klasse für den Geländesport verwendet. Allerdings ging es in den wilden Fünfzigern bei Weitem noch nicht so rasant zu wie heute. Geländerennen waren deutlich „entspannter“. So waren die extremen Sprünge, die man heute beim MotoCross sieht, noch unbekannt. Technisch waren die Maschinen dazu noch nicht in der Lage. Stattdessen düsten die Piloten munter durchs Gelände, wobei sich langsame und schnelle Passagen abwechselten. Dennoch ist die Verwandtschaft nicht zu leugnen. So wurde MotoCross fahren früher tatsächlich „Scrambling“ genannt.
Die Scrambler verschwanden vorrübergehend von der Bildfläche, als die Enduros erschienen. Diese waren deutlich stärker auf den Offroad-Bereich ausgelegt. Wenn du dein Töffli in eine Scrambler verwandeln möchtest, solltest du dies beherzigen. Manche sprechen von Scrambler, meinen aber ein Crossmofa. In diesem Text geht es nicht darum, eine „wilde Offroad Kriegerin“ zu bauen, sondern das gemässigtere, aber genauso coole Kletter–Mofa!
Breite Reifen und Crosslenker – charakteristische Merkmale eines Scramblers
Du erkennst diese Art von Mofa unter anderem daran, dass gewohnte Teile fehlen. So ist ein Gepäckträger nicht unbedingt notwendig, um das Matterhorn zu erklimmen. Die Piloten der meisten Scrambler Mofas verzichten auf auffällige Lackierungen, wie sie bei Crossmofas häufig zu sehen sind. Mattes Schwarz und Chrom bestimmen den Look der meisten Kletter-Mofas. Allerdings ist dies mehr eine Frage des persönlichen Geschmacks. Immerhin ist es dein Töffli – du entscheidest! Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind die breiteren Pneus. Mit schmalen Gummis lässt sich schlecht klettern. Was im Gelände von Vorteil ist, wirkt sich umgekehrt natürlich auf das Strassenverhalten aus. Wenn du es gewohnt bist, deinen Lenker mühelos durch die Gegend zu wirbeln, wirst du bei einer Scrambler etwas mehr Kraft brauchen. Halt dir immer vor Augen, dass das Ding eine Klettermaschine ist. Für Offroad Fahrten braucht man einfach Muckis. 😉
Inspirationen für den charakteristischen Look
Vorab: Natürlich ist es eine sehr persönliche Angelegenheit, dein Töffli umzubauen. Folgende Ratschläge sind deswegen mehr eine Inspiration, die dir den Umbau lediglich erleichtern sollen. Ein kompletter Umbau erfordert noch einiges mehr an technischen Modifikationen, als wir sie dir hier vorstellen. Aber mit diesen Ratschlägen kannst du für den richtigen Look an deinem Mofa sorgen.
Weg mit dem Gepäckträger! Her mit dem Crosslenker!
Wir haben es schon erwähnt. Das Ding ist einfach überflüssig. Wenn du mit deinem Töffli auf Klettertour gehst, brauchst du keinen Ballast. Der Crosslenker gehört zum Kletter-Töffli wie die Pfanne zum Ei! In diesem Segment gibt es zahlreiche Custom-Parts, sodass du reichlich Auswahl hast und bestimmt einen Lenker findest, der deinem Geschmack entspricht.
Musste man früher noch mit der Lupe nach Custom-Parts suchen, steht man heute vor der Qual der Wahl. Neben der Optik sind natürlich Stabilität und Flexibilität des Crosslenkers von entscheidender Bedeutung. Unsere Empfehlung: Es gibt eine Menge cooler Griffgummis, mit denen du am Lenker tolle optische Akzente setzen kannst. So hast du eine weitere Möglichkeit, den Style für dein Töffli zu unterstreichen.
Nachdem die Sache mit dem Lenker geklärt ist, geht es mit den Reifen weiter:
Die Reifen
Wie schon erwähnt, brauchen wir breite Reifen. Weisswandreifen sind hier ungeeignet. Ein Kletter-Mofa düst munter über Stock und Stein. Da würde das schöne Weiss nur stören. Was das Reifenprofil angeht scheiden sich die Geister. Der natürliche Lebensraum des Scramblers liegt abseits von befestigten Strassen und Wegen im freien Gelände. Daher scheinen Stollenreifen die ideale Lösung zu sein. Allerdings verändert ein solches Reifenprofil, genau wie der Crosslenker, das Fahrverhalten deines Töfflis, wenn du auf der normalen Strasse unterwegs bist. Deswegen hängt die Wahl des geeigneten Reifenprofils stark davon ab, wie häufig du im Gelände unterwegs bist.
Schwarz ist bunt genug! Von wegen, ein bisschen Farbe schadet nie!
Stossdämpfer, Schwinge und Felgen sehen enorm „scrambelig“ aus, wenn du sie schwarz lackierst und manche gehen noch einen Schritt weiter und gestalten den Rest des Mofas ebenfalls in dieser Farbe. Auch die meisten Crosslenker sind standardmässig schwarz lackiert. Wenn dir das doch zu düster ist, kannst du für einen ziemlich coolen Look sorgen, indem du Rahmen und Tank in Grau lackierst. Mit diesen dunkleren Farben unterstreichst du auf jeden Fall den charakteristischen Scrambler-Look. Lass dich inspirieren und dann ran an das Ding!
Runde Lampen für ein rundes Ergebnis!
Hand aufs Herz: Eckige Lampen passen nicht zu dieser Art von Töffli. Wie eingangs erwähnt, stammt unsere Klettermeisterin aus den wilden Fifties. Damals waren Zweiradscheinwerfer rund. Es ist ein optisches Merkmal, das einfach dazugehört. Wie bei den Crosslenkern findest du auch hier eine Riesenauswahl an Standardteilen und natürlich richtig tollen Custom-Parts.
Der Umbau: Schrauberhandwerk mit Suchtpotential
Manche sagen, dass Umbauten prinzipiell nie fertig werden. Dies gilt auch hier. Wenn du erst einmal mit dem Umbauen angefangen hast, wirst du schnell tausend weitere Dinge entdecken, die du ebenfalls personalisieren könntest. Dadurch bleibt es immer spannend! Wir wünschen dir viel Freude beim Schrauben und den Fahrten in die Berge!
_________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Beitragsbild : Puch Maxi N Restaurierung von Mario für www.mofainserate.ch/
Blaue Puch S von Fabio für www.mofainserate.ch/
Weitere lässige Artikel
Hercules Sachs 503
Vintage-Look Töfflis