Mofa selbst lackieren – alles, was du wissen musst
Mofa lackieren wie ein Profi
Die Lackschicht verleiht deinem Hobel nicht nur Glanz und sorgt für eine schöne Optik, sie ist auch ein wichtiger Schutz. Deswegen solltest du dem Lack deines Hödis immer gute Pflege angedeihen lassen.
Wenn du ihn auffrischen möchtest, egal ob du einzelne Mofateile lackieren, oder dein Töffli komplett neu designen möchtest, stellt sich die Frage: Kann ich das selbst machen oder ist Mofa lackieren etwas für die Profis? Die gute Nachricht: Es ist durchaus möglich, deinem Töffli selbst zu einem „zweiten Frühling“ zu verhelfen.
Wie das geht, und worauf du achten musst, erfährst du hier.
Die richtige Umgebung, die richtige Umgebung und noch mal: die richtige Umgebung!
Wer sein Fahrzeug lackieren möchte, muss vor allem auf eine staubfreie Umgebung achten. Bei vielen anderen Dingen drückt der Mofagott auch mal ein Auge zu. Wenn dein Kultfahrzeug aber beim Lackieren Staub abkriegt, wirst du nachher hässliche Erinnerungen im Lack haben.
Das Problem ist, dass Garagen oft wahre Staubfänger sind. Für eine staubfreie Umgebung kannst du sorgen, indem du den Raum mit Plastikfolien abklebst. Zugleich schützt du so deinen Besitz davor, unfreiwillig Mofa Lack abzubekommen!
Bitte beachte dabei, dass Lack, respektive die Dämpfe, alles andere als gesund sind. Eine funktionierende Lüftung und eine Atemschutzmaske sind deswegen Pflicht!
Aufs Rauchen solltest du dabei verzichten, denn du arbeitest mit leichtentzündlichen Stoffen. Ebenso spielt die Raumtemperatur eine wichtige Rolle. Im Idealfall sind es 20 Grad Celsius.
Im Folgenden beschreiben wir zwei Möglichkeiten, wie du dein Mofa lackieren kannst: die professionelle und die „Guerilla Methode“.
Die Profi-Methode
Phase 1:
Vorbereitung ist alles! Wenn du alles richtig machst, wird das eigentliche Lackieren den kleinsten Teil der Zeit in Anspruch nehmen. Zuerst benötigst du eine Einkaufsliste.
Du brauchst:
- 400er Schleifpapier
- 600er Schleifpapier
- 1000er Nass-Schleifpapier
- eine Atemschutzmaske
- Einweghandschuhe
- eine Lackierpistole
- einen Kompressor
- Klarlack
- Verdünnung
- Härter (ist oft beim Lack enthalten) sowie
- Silikonentferner
Wenn du die Sachen besorgt hast, bringst du den Raum auf die richtige Temperatur. Wichtig: Auch Grundierung und Sprühlack sollten auf Raumtemperatur gebracht werden. Wenn du dein Töffli im Winter lackierst, musst du beiden Flüssigkeiten Zeit zum „Anwärmen“ geben bevor du loslegen kannst (haben wir schon erwähnt, dass die Vorbereitung der zeitintensivste Teil ist?).
Phase 2: Anschleifen und Reinigen
Jetzt wird der Lack angeschliffen. Dazu verwendest du das 400er – 600er Schleifpapier. Wichtig: Roststellen müssen komplett entfernt werden! Andernfalls wird das Mofa lackieren zum jährlichen Vergnügen. Poren, Kratzer, Dellen oder Unebenheiten mit Spachtelmasse wieder in Ordnung bringen.
Dem Anschleifen folgt eine gründliche Reinigung. Hier kommt der Silikonentferner zum Einsatz. Im Anschluss suchst du nach Unebenheiten. Wenn du welche findest, geht es wieder ans Spachteln und Schleifen. Danach wieder mit Silikonentferner säubern.
Phase 3: Grundieren
Nun werden Füller und Grundierung vorbereitet. Das Mischungsverhältnis findest Du auf der Dose. Bitte halte Dich daran! Ebenso ist es wichtig, alles gut durchzurühren.
Noch ein Tipp: Wenn du zu Beginn der Arbeit gleich die richtige Düse in die Spritzpistole gibst, geht es jetzt viel leichter weiter. Ebenso sollte die Pistole an den Kompressor angeschlossen und auf den richtigen Druck eingestellt sein.
Wenn das alles getan ist, trägst du die Mischung vorsichtig auf dein Töffli auf. Dabei geht es nicht darum, im ersten Durchgang alles dick einzusprühen. Es ist viel besser, wenn du zwei bis drei Schichten aufträgst, und dazwischen eine Pause machst, damit alles gut antrocknen kann. 10 Minuten müssten dabei reichen.
Phase 4: erneut Anschleifen und Reinigen
Gib der Grundierung genügend Zeit, um zu trocknen. Danach geht es wieder ans Schleifen. Dieses Mal verwendest du das 1000er (Nass)Schleifpapier. Wie gewohnt wird danach wieder mit dem Silikonentferner gereinigt.
Phase 5: Mofa lackieren!
Es ist so weit! Stell zuerst sicher, dass du den Druck und die Düse der Lackierpistole passend zum Sprühlack gewählt hast. Jetzt wird die Farbe gründlich mit der Verdünnung und dem Härter gemischt. Anschliessend wäre ein guter Zeitpunkt, um noch mal zu prüfen, ob das Teil, das du lackieren möchtest, wirklich staubfrei ist! Wenn alles passt, nebelst du das Teil sanft ein. Danach trägst du zwei bis drei Schichten Farbe auf. Die Wartezeit dazwischen beträgt eine halbe Stunde.
Nun musst du deinem Mofa Teil nur noch genügend Zeit zum Trocknen geben (rechne mehrere Stunden ein), bevor du den Klarlack aufträgst. Dabei gehst du so vor wie beim „normalen“ Sprühlack. Wenn du es bis hierher geschafft hast, haben du und dein Töffli eine Pause verdient. 24 Stunden sollten es sein, damit alles schön trocknen kann. Danach kannst du das Teil wieder ans Mofa anbringen. Fertig!
Mofa lackieren – die Guerilla Methode!
Zugegeben, nicht jeder hat einen Kompressor oder eine Spritzpistole zu Hause. In dem Fall nehmen wir einfach eine Sprühdose!
Auf die Einkaufsliste kommen:
- Grundierung
- Klarlack
- Silikonentferner
- eine Bohrmaschine!
- Lack in der gewünschten Farbe
- Schmirgelpapier (besorg dir eine Auswahl verschiedener Körnungen)
- Einweghandschuhe
- eine Atemschutzmaske
- ein Schleifvlies
- Ein Bürstenset für die Bohrmaschine
- einen Sprühdosen-Pistolengriff
Wir legen los!
Mach das zu lackierende Teil gründlich sauber. Im Anschluss entfernst du den alten Lack. Ob du dazu Schmirgelpapier oder die Bohrmaschine mit Aufsatz verwendest, bleibt dir überlassen. Wenn dein Töffli mit Rost zu kämpfen hat, wirst du ihn mit der Drahtbürste los. Auch hier kannst du die Bohrmaschine mit Aufsatz verwenden oder mit Muskelkraft arbeiten.
Egal für welche Methode du dich entscheidest, wenn du die Tipps beherzigst, kann es nicht schief gehen. Viel Spass beim Mofateile lackieren!
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Beitragsbild: © bildergala – stock.adobe.com
Mann mit Farbpalette: © H_Ko – stock.adobe.com
Lackierpistole: © Substanz – stock.adobe.com
Lackierpistole mit blauer Farbe: © stockphoto-graf – stock.adobe.com
Sprühdosen: © mahey – stock.adobe.com
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