Mofa selbst lackieren – alles, was du wissen musst

Mofa selbst lackieren
In der Garage

Mofa lackieren wie ein Profi

Es gibt viele Gründe, dem eigenen Zweirad eine neue Lackierung zu verpassen: Vielleicht hat der Zahn der Zeit an deinem Töffli genagt und du möchtest es wieder im hellsten Glanz erstrahlen lassen. Oder du bekommst den Slow Rider deiner Träume zu einem günstigen Preis, aber nicht in der gewünschten Farbe. Nicht zuletzt spielt die Individualisierung eine grosse Rolle: Nicht jeder will ein Töffli „von der Stange fahren“. Um dein Hödi zum Blickfang zu machen, kannst du nicht nur Custom-Parts anschrauben, auch mit unterschiedlich lackierten Teilen lassen sich tolle optische Akzente setzen.

Die Lackschicht verleiht deinem Hobel nicht nur Glanz und sorgt für eine schöne Optik, sie ist auch ein wichtiger Schutz. Deswegen solltest du dem Lack deines Hödis immer gute Pflege angedeihen lassen.

 Autosol Lack Reiniger 500 ml

Wenn du ihn auffrischen möchtest, egal ob du einzelne Mofateile lackieren, oder dein Töffli komplett neu designen möchtest, stellt sich die Frage: Kann ich das selbst machen oder ist Mofa lackieren etwas für die Profis? Die gute Nachricht: Es ist durchaus möglich, deinem Töffli selbst zu einem „zweiten Frühling“ zu verhelfen.

Pony 503 von Bruno

Wie das geht, und worauf du achten musst, erfährst du hier.

Die richtige Umgebung, die richtige Umgebung und noch mal: die richtige Umgebung!

Wer sein Fahrzeug lackieren möchte, muss vor allem auf eine staubfreie Umgebung achten. Bei vielen anderen Dingen drückt der Mofagott auch mal ein Auge zu. Wenn dein Kultfahrzeug aber beim Lackieren Staub abkriegt, wirst du nachher hässliche Erinnerungen im Lack haben.

Beim Mofa selbst lackieren spielt die richtige Umgebung eine große Rolle

Das Problem ist, dass Garagen oft wahre Staubfänger sind. Für eine staubfreie Umgebung kannst du sorgen, indem du den Raum mit Plastikfolien abklebst. Zugleich schützt du so deinen Besitz davor, unfreiwillig Mofa Lack abzubekommen!

Bitte beachte dabei, dass Lack, respektive die Dämpfe, alles andere als gesund sind. Eine funktionierende Lüftung und eine Atemschutzmaske sind deswegen Pflicht!

Aufs Rauchen solltest du dabei verzichten, denn du arbeitest mit leichtentzündlichen Stoffen. Ebenso spielt die Raumtemperatur eine wichtige Rolle. Im Idealfall sind es 20 Grad Celsius.

Im Folgenden beschreiben wir zwei Möglichkeiten, wie du dein Mofa lackieren kannst: die professionelle und die „Guerilla Methode“.

Die Profi-Methode

Phase 1:

Vorbereitung ist alles! Wenn du alles richtig machst, wird das eigentliche Lackieren den kleinsten Teil der Zeit in Anspruch nehmen. Zuerst benötigst du eine Einkaufsliste.

Du brauchst:

  • 400er Schleifpapier
  • 600er Schleifpapier
  • 1000er Nass-Schleifpapier
  • eine Atemschutzmaske
  • Einweghandschuhe
  • eine Lackierpistole
  • einen Kompressor
  • Klarlack
  • Verdünnung
  • Härter (ist oft beim Lack enthalten) sowie
  • Silikonentferner

Wenn du die Sachen besorgt hast, bringst du den Raum auf die richtige Temperatur. Wichtig: Auch Grundierung und Sprühlack sollten auf Raumtemperatur gebracht werden. Wenn du dein Töffli im Winter lackierst, musst du beiden Flüssigkeiten Zeit zum „Anwärmen“ geben bevor du loslegen kannst (haben wir schon erwähnt, dass die Vorbereitung der zeitintensivste Teil ist?).

Phase 2: Anschleifen und Reinigen

Jetzt wird der Lack angeschliffen. Dazu verwendest du das 400er – 600er Schleifpapier. Wichtig: Roststellen müssen komplett entfernt werden! Andernfalls wird das Mofa lackieren zum jährlichen Vergnügen. Poren, Kratzer, Dellen oder Unebenheiten mit Spachtelmasse wieder in Ordnung bringen.

Hellgraue Loctite 2-Komponenten-Spachtelmasse auf Polyurethan Basis

Dem Anschleifen folgt eine gründliche Reinigung. Hier kommt der Silikonentferner zum Einsatz. Im Anschluss suchst du nach Unebenheiten. Wenn du welche findest, geht es wieder ans Spachteln und Schleifen. Danach wieder mit Silikonentferner säubern.

Phase 3: Grundieren

Nun werden Füller und Grundierung vorbereitet. Das Mischungsverhältnis findest Du auf der Dose. Bitte halte Dich daran! Ebenso ist es wichtig, alles gut durchzurühren.

Noch ein Tipp: Wenn du zu Beginn der Arbeit gleich die richtige Düse in die Spritzpistole gibst, geht es jetzt viel leichter weiter. Ebenso sollte die Pistole an den Kompressor angeschlossen und auf den richtigen Druck eingestellt sein.

Wenn das alles getan ist, trägst du die Mischung vorsichtig auf dein Töffli auf. Dabei geht es nicht darum, im ersten Durchgang alles dick einzusprühen. Es ist viel besser, wenn du zwei bis drei Schichten aufträgst, und dazwischen eine Pause machst, damit alles gut antrocknen kann. 10 Minuten müssten dabei reichen.

Phase 4: erneut Anschleifen und Reinigen

Gib der Grundierung genügend Zeit, um zu trocknen. Danach geht es wieder ans Schleifen. Dieses Mal verwendest du das 1000er (Nass)Schleifpapier. Wie gewohnt wird danach wieder mit dem Silikonentferner gereinigt.

Mit einer Lackierpistole das Mofa selbst lackieren

Phase 5: Mofa lackieren!

Es ist so weit! Stell zuerst sicher, dass du den Druck und die Düse der Lackierpistole passend zum Sprühlack gewählt hast. Jetzt wird die Farbe gründlich mit der Verdünnung und dem Härter gemischt. Anschliessend wäre ein guter Zeitpunkt, um noch mal zu prüfen, ob das Teil, das du lackieren möchtest, wirklich staubfrei ist! Wenn alles passt, nebelst du das Teil sanft ein. Danach trägst du zwei bis drei Schichten Farbe auf. Die Wartezeit dazwischen beträgt eine halbe Stunde.

Lackierpistole mit blauer Farbe

Nun musst du deinem Mofa Teil nur noch genügend Zeit zum Trocknen geben (rechne mehrere Stunden ein), bevor du den Klarlack aufträgst. Dabei gehst du so vor wie beim „normalen“ Sprühlack. Wenn du es bis hierher geschafft hast, haben du und dein Töffli eine Pause verdient. 24 Stunden sollten es sein, damit alles schön trocknen kann. Danach kannst du das Teil wieder ans Mofa anbringen. Fertig!

Sachs von Fabian

Mofa lackieren – die Guerilla Methode!

Zugegeben, nicht jeder hat einen Kompressor oder eine Spritzpistole zu Hause. In dem Fall nehmen wir einfach eine Sprühdose!

Auf die Einkaufsliste kommen:

  • Grundierung
  • Klarlack
  • Silikonentferner
  • eine Bohrmaschine!
  • Lack in der gewünschten Farbe
  • Schmirgelpapier (besorg dir eine Auswahl verschiedener Körnungen)
  • Einweghandschuhe
  • eine Atemschutzmaske
  • ein Schleifvlies
  • Ein Bürstenset für die Bohrmaschine
  • einen Sprühdosen-Pistolengriff
Mofa selbst lackieren mit Sprühdosen

Wir legen los!

Mach das zu lackierende Teil gründlich sauber. Im Anschluss entfernst du den alten Lack. Ob du dazu Schmirgelpapier oder die Bohrmaschine mit Aufsatz verwendest, bleibt dir überlassen. Wenn dein Töffli mit Rost zu kämpfen hat, wirst du ihn mit der Drahtbürste los. Auch hier kannst du die Bohrmaschine mit Aufsatz verwenden oder mit Muskelkraft arbeiten.

Messing Bürstenset 6-teilig Bohrmaschine

Im Prinzip schleifst du solange, bis der alte Lack und eventuell der Rost komplett entfernt sind! Alle anderen Arbeitsschritte funktionieren wie zuvor geschildert. Der Hauptunterschied ist, dass du eben mit der Sprühdose vorgehst.

autosol-lack-finish-500-ml

Egal für welche Methode du dich entscheidest, wenn du die Tipps beherzigst, kann es nicht schief gehen. Viel Spass beim Mofateile lackieren!
_________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Beitragsbild: © bildergala – stock.adobe.com
Mann mit Farbpalette: © H_Ko – stock.adobe.com
Lackierpistole: © Substanz – stock.adobe.com
Lackierpistole mit blauer Farbe: © stockphoto-graf – stock.adobe.com
Sprühdosen: © mahey – stock.adobe.com

Weitere lässige Artikel

Honda Camino von Ralph

Vintage-Look Töfflis

Nichts ist so schön wie Töffli fahren. Ok, Essen und Schlafen macht auch Spass. Aber nur, um danach wieder auf den Sattel zu steigen. Die zweitschönste Sache der Welt ist das Verschönern und Tunen unserer Fahrzeuge. Tatsächlich gibt es hier eine Menge Möglichkeiten und auch jede Menge Teile, um dein Hödi zu modifizieren. Mit entsprechenden Custom Parts kannst du dein Töffli in ein echtes Unikat verwandeln. Viele Töfflibuebe und Töfflimeitli verpassen ihrem Hobel einen coolen Vintage Look. Cafe Racer, Bobber, Cruiser sind einige Beispiele für diesen Look. Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen? Wir haben einen Blick darauf geworfen.
Puch Maxi N von Peter

Wie die Marke Puch zum Kult wurde

Das Modell Maxi, X30 und andere Töfflis der Marke Puch haben heute Kultstatus erlangt. Auch wenn der Begriff heute häufig inflationär gebraucht wird, trifft er in diesem Fall wirklich zu. Die österreichischen Sackgeldverdunsterli prägten die Mofakultur der 1970er und 1980 Jahre entscheidend – besonders in der Schweiz. Selbst wenn das Modell X30 für viele nur ein Traum war und ist, weil das Töffli damals viel zu teuer war und heute zu selten ist – der Hobel ist einfach Kult. Warum die Austro-Mofas einen Platz im Töffli-Olymp verdient haben, erfährst du in diesem Artikel.
VorkasseRechnungVisaMastercardPostFinancePayPalTwintKlarna