Tuningteile für wenig Sackgeld
Tipps für kostengünstiges Tuning
Verdichtung erhöhen!
Eine dieser Stellschrauben ist die Erhöhung der Verdichtung. Aber wie geht das? Und was ist das überhaupt, Verdichtung? Um ein zündfähiges Gemisch zu bekommen, muss das Benzin-Luft-Gemisch im Zylinder komprimiert, also verdichtet werden.
Dies besorgt der Kolben. Ein ganz einfaches und kostengünstiges Vorgehen ist die Verkleinerung des Brennraums. Die kannst du erreichen, wenn du eine entsprechende Zylinderkopfdichtung verwendest.
Du kannst auch selbst Handanlegen und den Zylinderkopf abschleifen, allerdings solltest du dann das Quetschmass im Auge haben. Diese Massnahme ist nur erfolgversprechend, wenn das Quetschmass zu gross ist. Liegt es deutlich unter den empfohlenen Werten, dann kann es zum Überhitzen des Zylinders führen, wenn du zusätzlich Material abträgst. Ein Verdichtungsverhältnis von 12:1 ist das absolute Maximum, denn gerade bei luftgekühlten Motoren ist die Grenze vom Nutzen zum Schaden schnell überschritten.
Mehr Luft = Mehr Sauerstoff = Mehr Leistung
Goethes angeblich letzte Worte sollen „Mehr Licht“ gelautet haben. Auf jeden Fall lauten die ersten Worte eines Töffli-Tuners „Mehr Luft“, denn mit einer verstärkten Luftzufuhr steht dir eine sehr einfache, kostengünstige und effektive Methode im Bereich des Tunings zur Verfügung. Indem du die Zufuhr in dem Verbrennungsraum erhöhst, erhöht sich auch der Sauerstoffgehalt. Und so erreichst du, dass beim Verbrennen des Kraftstoffs mehr Energie freigesetzt wird. Das notwendige Tuningteil, um diesen Effekt zu erreichen, ist ein spezieller Luftfilter.
Um dir so einen Filter leisten zu können, musst du nicht tief in die Tasche greifen. Wenn du ihn selbst montierst, ist Luftfiltertuning eine sehr kostengünstige Möglichkeit, um deinen Hobel zu tunen. Allerdings empfiehlt es sich, auch deinen Vergaser anzupassen. In den meisten Fällen genügt es, wenn du die Hauptdüse deines Vergasers ersetzt. Mit einer 56er Hauptdüse liegst du in diesem Fall meistens richtig. Die grössere Düse einzusetzen, ist relativ einfach möglich. Einfach die Schwimmerkammer abnehmen und schon lässt sich die vorhandene Düse gut erreichen und austauschen.
Alternative Stecktuning
Beim Stecktuning ist es ganz simpel. Wie der Name Stecktuning schon erahnen lässt, werden die Komponenten einfach um- oder aufgesteckt. Also ein Verfahren, das im Grunde jeder vornehmen kann, auch wenn man sich selbst nicht als besonders versierten Schrauber einschätzt. So gibt es zum Beispiel spezielle Tuningzylinder und Schalldämpfer, die einfach nur „umgesteckt“ werden. Stecktuning ist die sauberste Art des Tunings, denn ölverschmierte Hände vom stundenlangen Schrauben holst du dir bei diesem Verfahren nicht. Allerdings sind die Tuningteile, die für diese Methode infrage kommen, nicht immer für kleines Sackgeld zu haben. Die Alternative zum Stecktuning ist das Überarbeiten der vorhandenen Teile. Wenn man bereits Tuningteile verbaut hat, und diese nur noch optimieren will, dann geht das unter Umständen sogar zum Nulltarif. Aber welche Bauteile sind noch relevant?
Günstiges Tuning: Auspuff, Übersetzung und Dichtungen anpassen
Eines der beliebtesten Tuningteile ist der Auspuff. Eine besonders beliebte und gleichzeitig höchst umstrittene Tuning-Methode ist das Ausbrennen des Auspuffs. Einige Töfflimeitli und Töfflibuebe schwören darauf, für die anderen ist es viel Rauch um nichts. Nicht nur wegen der extremen Rauchentwicklung, die bei diesem Tuning entsteht, auch weil diese Fraktion den Standpunkt vertritt, dass am Ende des Tages keine reale Leistungssteigerung zu erzielen ist. Etwas teurer als ausbrennen, dafür deutlich sicherer, ist ein für das geeigneter Tuningauspuff.
Unbestritten ist dagegen, dass das Anpassen der Übersetzung ein probates und einfaches Mittel darstellt, um dem Hödi mehr Feuer unterm Sattel zu machen. Ritzel und Kettenrad auszutauschen ist kein Hexenwerk und diese Tuningteile sind wirklich günstig. Dabei gilt generell: Ein grösseres Ritzel, also eins das über mehr Zähne verfügt, bedeutet eine höhere Endgeschwindigkeit. Ein kleineres Ritzel mit weniger Zähnen verbessert die Beschleunigung, was aber zu Lasten der Endgeschwindigkeit geht. Auch das Austauschen der Dichtungen kann eine Leistungssteigerung zur Folge haben. Originale Dichtungen haben oft den Nachteil, dass sie nicht ganz optimal abgestimmt sind, wie es beispielsweise bei der Zylinderfussdichtung häufiger der Fall ist. Dichtungen bekommst du auf jeden Fall für einen schmalen Taler. Allerdings ist hier etwas Erfahrung als Schrauber oder fachkundige Beratung notwendig, um einschätzen zu können, welche Dichtung den gewünschten Effekt hat.
Günstiges Tuning ist auch für die Profis von Interesse
Ob Steck– oder Luftfiltertuning, wenn du deinem Hobel Extrapower verpassen möchtest, bedarf es aber nicht nur der passenden Tuningteile wie Dichtungen, Luftfilter oder einem Tuningauspuff. Am wichtigsten ist, auf lange Sicht gesehen, dass du dir handwerkliches Geschick aneignest und entsprechendes Fachwissen aufbaust. Ein Tipp für die, die sich zum Profi „hochüben“ wollen: besorg dir kaputte oder verschlissene Teile, um zu probieren und üben. An solchen Teilen kannst du dich sorglos austoben. So kannst du beispielsweise völlig gefahrlos versuchen, den Einlasskanal zu vergrössern oder Zylinder und Kolben zu bearbeiten. Das sind Arbeiten, bei denen es auf Genauigkeit und Feingefühl ankommt. Egal für was du dich auch entscheidet, ob du es beim Verändern der Übersetzung belassen willst, den Vergaser und Luftfilter bearbeitet willst, den Auspuff wechselst, oder High-End Tuningteile montieren willst, nicht nur die Leistungsfähigkeit deines Hödis profitiert davon. Denn mit jeder Montage gewinnst du Erfahrung und verbesserst deine Fähigkeiten als Schrauber.
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