Alpa

Ikone der Zweiradkultur und Aushängeschild Schweizer Ingenieurskunst

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Mit dem Namen Alpa verbindet man in ganz Europa hochwertige Velos. Doch das traditionsreiche Unternehmen, zu dessen Portfolio unter anderem auch die unverwüstlichen und berühmten Schweizer Militärvelos gehören, ist den meisten Töfflimeitli und Töfflibuebe vor allen Dingen wegen den Swiss Made Zweitakt-Perlen ein Begriff. Wer Töfflis liebt, dessen Herz schlägt bis zum Hals, wenn sie oder er eines der wirklich sehr seltenen Alpa-Chopper-Mofas des Herstellers auf der Strasse erspäht. Auch der Anblick des etwas häufiger gebauten Alpa-Tornado-Hödis sorgt bei Töfflimeitli und Töfflibuebe für Begeisterungs- und Freudenstürme. Wir stellen dir den Hersteller und seine Töfflis genauer vor.

Sitz
flag_swissSchweiz, Sirnach TG
Status
nicht lagernd IconNicht aktiv
Gründung1898
logo_alpa

Von der Gründung bis zum Beginn der Töffli-Produktion

Von Beginn an eng verflochten waren die Geschicke der Firma Alpa mit der Familie Komenda. Im Jahr 1898 eröffnet ein gewisser Matthias Komenda in St. Gallen einen Veloladen, den er bald zu einer Velomanufaktur ausbaut. Lange Jahre widmete man sich ausschliesslich dem Velogeschäft. Der Erfolg des jungen Unternehmens in den Gründungsjahren ist eng mit der speziellen Erfolgsgeschichte des Swiss Made Velos verbunden. Kurze Zeit, nachdem das Zweirad massenhaft und industriell hergestellt werden konnte, erfasste auch die Schweiz ein grosser Velo-Boom. Allerdings verhinderte ein Zollstreit den Import ausländischer Zweiräder in die Schweiz und so kam es, dass in jenen Jahren zahlreiche Swiss Made Velomarken entstanden und sehr erfolgreich wurden. Eine dieser grossen Marken war „Helvetia“, die Herr Komenda in seinem St. Gallener Veloladen verkaufte. Als sein Sohn Max die Geschäfte übernimmt, forciert er die Produktion eigener Veloteile und lanciert mit MaKo eine eigene Zweiradmarke. Später wurden die Velos in Cresta umbenannt und nunmehr ausschliesslich in den Alpa-Werken produziert. Und dies so erfolgreich, dass die Velos aus Schweizer Produktion nicht nur hierzulande verkauft, sondern auch in grossen Stückzahlen ins europäische Ausland exportiert wurden. Der Fokus der Marken lag dabei stets auf einer möglichst erstklassigen Qualität der Produkte. Bis heute befinden sich die historischen Werkshallen im Besitz der Familie Komenda bzw. im Besitz des gleichnamigen Unternehmens. Allerdings werden dort leider keine Töfflis mehr hergestellt, aber Velos der Marke Cresta baut man dort an historischer Stelle immer noch.

Die ersten Töfflis in Kooperation mit Stähli

Ab den 1960er Jahren kooperierte man mit einem anderen, bekannten Unternehmen aus der Schweiz, nämlich Stähli. Auch dieser Hersteller hatte sich bereits einen Namen mit der Produktion hochwertiger Velo-Teile gemacht. Jedoch erkannte man dort die Zeichen der Zeit und konzentrierte sich daher schon bald stärker auf die Herstellung von Mofas, die selbstverständlich in den Alpa-Werkstätten hergestellt wurden. Das war der Beginn der Töffli-Produktion am Standort Sirnach ab 1961. Die Mofas wurden zunächst mit den hochwertigen und beliebten Sachs-Motoren ausgestattet und unter dem Markennamen Staco vermarktet. In den folgenden Jahren wurden neben den Velos auch die Mofas der Sirnacher Zweiradspezialisten zu echten Verkaufsschlagern im In- und Ausland. In den 1970er- und bis hinein in die 1980er-Jahre entwickelte man zahlreiche unterschiedliche Modelle, die aufgrund relativ kleiner Stückzahlen heute sehr selten und heissbegehrt sind. Zu den Modellen, die in den Sirnacher Werken hergestellt wurden, gehören so erfolgreiche Mofas wie das Rodeo-, Turbo- oder auch das Staco-Alpa-Tornado-Töffli und das Modell Bobby.

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Die Sirnacher Legende

Doch diese Perlen wurden von einer absoluten Legende aus Sirnach in den Schatten gestellt, und dort stehen sie, im Vergleich mit diesem Kult-Töffli, von dem die Rede ist, immer noch. Denn kein anderes Töffli aus Sirnach hat so einen immensen Kultfaktor, wie das Alpa Chopper Hödi. Wer noch keine dieser spektakulären Rarität auf zwei Rädern in freier Wildbahn gesehen hat, der muss sich nicht wundern, denn nur 600 dieser einzigartigen Töfflis kamen insgesamt überhaupt auf die Strasse. Die Idee, in den 1980er-Jahren ein serienmässiges Töffli in einer Chopper-Version anzubieten, war damals völlig neu. Tatsächlich bestand nach dem Erfolg des Filmklassikers "Easy Rider" von und mit Dennis Hopper ein reges Interesse von Zweiradbegeisterten in der ganzen Wellt daran, die legendären Bikes aus dem Streifen zu kopieren. Auch manches Töfflimeitli und mancher Töfflibuebe träumte in dieser Zeit davon, seine Perle zu chop(pen), also überflüssige Anbauteile zu entfernen und mit einem Chopper-Lenker für die charakteristische Optik sowie das einzigartige Fahrgefühl zu sorgen.

Ein Chopper-Töffli? Warum macht man sowas?

Doch ein geplanter Umbau scheitere schon bei der Beschaffung der benötigten Mofateile. So golden die Zeit des Töffli-Booms auch war, wer auf Custom-Mofas und Teile steht, hatte damals einfach nicht viel Auswahl. Wer trotz aller widrigen Umstände sein Töffli zum Chopper umbauen wollte, musste nicht nur bei der Montage selbst Hand anlegen, sondern so gut wie immer die benötigten Teile auch selbst herstellen. In diese Lücke stiess der Hersteller Alpa, als man in Sirnach in den 1980er Jahren ein Mofa auf den Markt brachte, das schon ab Werk als Chopper konzipiert und gestylt war. Wie es sich gehört, hatte das Alpa-Töffli die obligatorische stark verlängerte Vordergabel und einen hohen, gezogenen Lenker. Die Sitzposition auf der Perle war und ist dank des sich zu fast 45 Grad neigenden Lenkkopfwinkels auf jeden Fall authentisch chopperlike. Darüber hinaus verzichtete der Hersteller beim Design auf alles, was nicht vorgeschrieben war, sodass ein nackter und ursprünglicher Look entstand. Der Hobel war in drei Standard-Lackierungen erhältlich, nämlich Blau, Perlmutt und Rot. Darüber hinaus wurde das Mofa von Alpa mit dem modernsten an Technik ausgestattet, was zu dieser Zeit möglich war. Dazu gehörten unter anderem Motoren aus dem Hause Franco Morini. Diese waren so leistungsstark, dass sie völlig ohne Tuning mühelos eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h ermöglichten.

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Kein Hödi für Daily-Driver

Doch die extravagante und markante Optik brachte auch ihre Nachteile mit sich. Der extreme Wendekreis oder das aufdringliche Spritzwasser bei Mofaausfahrten auf nasser Fahrbahn – die Schweiz ist klimatisch nun einmal eine andere Hausnummer als der Süden der USA – machten dieses Alpa-Töffli nicht gerade zu einer guten Wahl für Daily-Driver. Somit war die Nachfrage nach diesem Modell deutlich geringer, als es bei den anderen Modellen der Sirnacher Töffli-Schmiede der Fall war. Das Ergebnis war, dass von dem legendären Alpa-Chopper-Mofa nur eine sehr geringe Stückzahl gefertigt und verkauft wurde. Zwischen 500 und 600 Stück liefen in den 1980er Jahren von den Produktionsbändern in Sirnach. Das macht den Chopper heute zu einem der seltensten Töfflis auf der ganzen Welt. Wer also so ein Prachtstück sein Eigen nennt, darf sich zu einem sehr kleinen Kreis glücklicher Mofa-Enthusiasten zählen. Originale Ersatzteile für den Chopper von Alpa sind aufgrund der geringen Stückzahlen heute weder neu noch gebraucht kaum zu finden. Jedoch gibt es mittlerweile zumindest für einige Originalparts des Kult-Töfflis hochwertige Nachbauteile, sodass sich die Ersatzteil-Situation in den letzten Jahren etwas entspannt hat.

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Nirgends ist die Freiheit grösser und das Glücksgefühl stärker als bei 30 km/h mit warmem Fahrtwind im Gesicht.

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