Custom-Mofa – Tipps für dein Traumtöffli
Am Anfang war die Rebellion!
Individualität und persönliche Freiheit hatten noch nicht den Stellenwert, der diesen Werten heute zuteil wird. Doch dann kam der Rock´n´Roll und erschütterte die prüde Nachkriegswelt bis in ihre Grundmauern. Musiker wie Elvis, Bill Haley oder Chuck Berry lösten eine kulturelle Revolution aus, und gaben der Jugend das, was sie zuvor nicht gehabt hatte: Eine eigene Kultur! Dazu zählte Musik, Mode und eine eigene Sprache.
Der revolutionäre Geist, der Wunsch nach persönlicher Freiheit und Individualität drückte sich aber nicht nur in der Musik und Mode aus. Die Jugend begann auch, die motorisierten Zweiräder anzupassen.
Die meisten der heute gängigen und beliebten Umbauvarianten für Custom-Mofas wurden in dieser Zeit erfunden.
Cafe Racer – Geschwindigkeit und Style
Ein Cafe Racer vereint den Look eines Old-School-Mofas mit dem Aussehen einer Rennmaschine. Wenn du dein Hödi in einen Custom-Hobel in diesem Stil verwandeln willst, heisst es zunächst weg mit allem was nicht nötig ist! So hat ein Gepäckträger auf der Rennstrecke nichts zu suchen. Ideal ist eine durchgehende Sitzbank, weshalb sich die Modelle Zündapp CS oder Hercules Prima GT optimal für den Umbau eignen. Aber auch andere Töfflis lassen sich in einen Cafe Racer verwandeln. Für den charakteristischen Look ist die Sattelschale, der Höcker am Heck, breite Reifen und Stummel- oder M-Lenker wichtig. Bei den Reifen kannst du gerne ein Satz Schlappen im Retrolook aufziehen. So sind, je nach Geschmack, Weisswand-Reifen oder komplett schwarze Reifen eine coole Sache!
Scrambler – das Custom-Mofa fürs Gelände!
Scrambler sind die Vorläufer der Enduro Bikes. Sie wurden erschaffen, um Geländerennen auszutragen. Im Gegensatz zum heutigen Motocross Sport ging es damals noch deutlich „ruhiger“ zu, sodass ein Scrambler-Mofa nicht unbedingt wie eine Enduro Maschine aussehen muss. Um dein Hobel in einen Scrambler zu verwandeln, solltest du alles abmontieren, was man nicht im Gelände braucht. Bei dieser Umbauvariante steht nicht nur die Optik im Vordergrund, die Fahreigenschaften, die Sicherheit und der Komfort spielen bei der Fahrt über unbefestigte Pisten natürlich auch eine entscheidende Rolle. Deswegen sind breitere Reifen und ein Cross-Lenker ideal. Für die Auswahl der einzelnen Teile kannst du dich an den Mofacross-Maschinen orientieren.
Chopper – die Mutter aller Custombikes
Natürlich hat der Kultfilm „Easy Rider“ grossen Einfluss auf die Entstehung der Custom-Mofas und Bikes gehabt. Der Chopper ist für viele der Inbegriff eines individualisierten Zweirades, ob Töffli oder Motorrad. Wenn du dein Hödi zu einem Chopper umbauen willst, dann solltest du dir auf alle Fälle eine verlängerte Lenkergabel, auch „Affenschaukel“ genannt, besorgen und montieren. So lässt sich der charakteristische Look relativ leicht erreichen. Natürlich gehört auch eine coole Rückenlehne dazu. Die Sitzbank sollte lang sein, um Platz zu haben. Denk einfach an die Sitzbank der Zündapp CS. Runde Retro-Scheinwerfer und ein schmales Vorderrad vervollständigen den charakteristischen Look.
Bobber – The Bob-Job
Jetzt geht es in die wilden Vierziger- und Fünziger-Jahre! Die Basis für die historischen Bobber waren Motorräder vom Militär. Bei diesem Custom-Mofa geht es weniger ums „Aufrüsten“. Der Bob-Job bedeutet, alles Überflüssige am Hobel wegzureißen und zu demontieren. So wird das Custom-Mofa nicht nur leichter, es bekommt auch eine eigene Handschrift in der Gestaltung. Keep it simple lautet hier die Devise. Ein runder Retro-Scheinwerfer zählt ebenso dazu wie ein breiter Reifen vorne. In der Hinsicht läuft es bei dem Bobber also entgegengesetzt zur Chopper, der vorne schmal daherkommt!
Das Retro-Töffli
Ein Töffli im Originalzustand zu erhalten ist oft eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, denn je nach Alter und Marke sind entsprechende Ersatzteile schwer aufzutreiben. Zum Glück gibt es heute auch viele Nachbauteile, mit denen du deinem Old-School-Mofa den richtigen Look verpassen kannst. Das Retro-Töffli stellt oft eine zweirädrige Hommage an die Zeit der allerersten motorisierten Zweiräder dar. Deswegen empfiehlt sich ein Blick in die Vergangenheit, um das Aussehen möglichst originalgetreu zu gestalten. Wie sahen Mofas der entsprechenden Epoche aus? Bei dieser Reise in die Vergangenheit wirst du feststellen, dass damals manche Farben äusserst trendig waren. Oft handelte es sich dabei um warme Pastelltöne wie Türkis oder Surf Green. Weisswandreifen waren der letzte Schrei und die Scheinwerfer waren rund.
Die Lenker hatten noch nicht die wilden Formen späterer Modelle (Stichwort: Chopper!) und überhaupt wirkte alles sehr romantisch. Auch für dein persönliches Mofa-Outfit findest du so Inspirationen, denn wenn du auf deinem Töffli stilecht Topfhelm und Fliegerbrille trägst, wirkt der Retrolook noch um einiges authentischer. Eine besonders coole Variante des Retro-Töfflis ist sicher das Boardtracker-Mofa. Dabei dienen Rennmotorräder aus der Zeitspanne von 1910-1920 als Vorbild. Die Zweiräder beim Boardtracker Sport waren auf das allernotwendigste reduziert und natürlich ordentlich getunt. Wenn du also Spass am Tuning hast, dann ist diese Variante des Retro-Töfflis ganz bestimmt etwas für dich.
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Beitragsbild : Puch X30 RS von Julian für https://www.mofainserate.ch/
Alpa Chopper von Michael für https://www.mofainserate.ch/
Sachs Rico 502 von Fabio für https://www.mofainserate.ch/
Sachs 503 Bobber von Adrian für https://www.mofainserate.ch/
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