Die VEC Zündspule
Eine wartungsarme Alternative zur elektronischen Zündung
Unkompliziert, zuverlässig und verschleissarm
Eine konventionelle Kontaktzündung ist nicht immer einfach zu handhaben. Denn viele Komponenten sind sehr stark von Verschleiss betroffen. Alternative Zündungsmodelle wie die HPI, PVL oder Selettra Zündung, die auf elektronischer Basis funktionieren, lösen zwar diese Probleme, doch die Montage ist zeitaufwendig. Ausserdem ist noch zusätzlich die spezifische Programmierung der Betriebstsoftware erforderlich. Übrigens: wie du die elektronische HPI Zündung installierst und montierst, erfährst du in einem unserer Magazinartikel.
Eine simple und unkomplizierte, aber gleichermassen geniale Alternative ist die Zündeinheit aus dem Hause VEC Ignitions, einer Firma, die sich auf die Herstellung von hochwertigen Zündmodulen für Anwendungen aller Art spezialisiert hat. Die Spezialzündung ersetzt die Spule, den verschleissintensiven mechanischen Unterbrecher sowie den schnell austrocknenden Kondensator der herkömmlichen Töffli-Zündung. Das Bauteil lässt sich vergleichsweise einfach montieren, denn die Grundplatte deines Töfflis muss für den Einbau nicht abgenommen werden.
Darüber hinaus ist das praktische Bauteil sowohl für links- als auch für rechtsdrehende Motoren geeignet und liefert bis zu einer Drehzahl von 10.000 Umdrehungen pro Minute eine zuverlässige Performance. Fehlzündungen sind mit der VEC Zündung nahezu ausgeschlossen. Selbst bei hoher Luftfeuchtigkeit und starker Verschmutzung startet dein Mofa mit diesem Bauteil zuverlässig. Ein integrierter Wasserschutz sorgt dabei dafür, dass keinerlei Flüssigkeit in das Zündspulen-Innere eintreten kann. Die zuverlässige Funktionalität wird durch das Erzeugen einer besonders hohen Spannung in der Spule gewährleistet.
Kompatibel mit fast allen Herstellern
Ein grosser Pluspunkt ist, dass sich die kontaktlose Zündung universell und unabhängig vom Hersteller einbauen lässt. Das elektronische Zündmodul passt perfekt auf sämtliche Schwungräder aus dem Hause Bosch und Ducati, welche bei zahlreichen Mofa-Modellen zum Einsatz kommen. So sind die Klassiker aus dem Hause Puch, die zeitlosen Sachs-Mofas sowie die legendären Zündapp Belmondo Töfflis mit der speziellen Spule kompatibel. Ein kleiner Nachteil des VEC-Bauteils besteht darin, dass sie für den Rennbetrieb weniger gut geeignet ist, da die Drehzahlwerte der stark getunten Modelle gerne einmal in den Bereich über 10.000 u/min klettern können. Für Töfflibuebe und Töfflimeitli, die ihr Mofa nicht zu Racing-Zwecken verwenden und die stattdessen Wert auf eine zuverlässige Funktionalität legen, ist diese alternative Zündung jedoch genau das Richtige.
Das passende Werkzeug für ein erfolgreiches Upgrade
Obwohl der Einbau der VEC Zündspule in das Töffli einfacher vonstattengeht als bei vergleichbaren Alternativen, solltest du dennoch einige Aspekte beachten, bevor es an die Schraubarbeit geht. Hierzu zählt in jedem Fall auch, dass du das benötigte Werkzeug bereits aus deiner Toolbox herauskramst und es griffbereit auf deiner Arbeitsfläche platzierst. Für das Upgrade mit der VEC Zündspule sind folgende Werkzeuge erforderlich:
Zusammenbau, Montage und Konfiguration der Zündspule
Nachdem du die benötigten Werkzeuge beisammen hast und die Verkleidung deines Töfflis entfernt hast, kannst du mit der Schraubarbeit an der Grundplatte der Zündung beginnen. Dabei baust du den mechanischen Unterbrecher durch Herausdrehen seiner Schraube sowie die Zündspule durch Lösen der beiden seitlich platzierten Schrauben aus. Auch der Flüssigkeits-Kondensator, ein weiteres Verschleissteil des klassischen Zündungsapparates, muss zunächst entfernt werden, bevor du die VEC Zündspule an deinem Töffli installieren kannst. Hierzu trennst du das Kabel des Kondensators mit einer Zange vom Bauteil ab und löst ihn unter Verwendung einer Rohrzange vorsichtig von der Grundplatte ab.
Diesen Arbeitsschritt solltest du idealerweise mit Gummihandschuhen und unter freiem Himmel durchführen, damit die möglicherweise austretenden Elektrolytkondensatoren keine giftige Wirkung entfalten können. Einzig die kupferfarbene Spule für das Licht, die im unteren Bereich der Grundplatte sitzt, verbleibt in deinem Töffli. Denn dieses Bauteil hat mit dem eigentlichen Zündungsmechanismus nichts zu tun. Auch das gelbe Kabel, welches mit der besagten Spule verbunden ist, bleibt von den Umbauarbeiten unberührt.
Im nächsten Schritt setzt du an die Stelle auf der Grundplatte, an der sich vorher die Zündspule befand, das kontaktlose Zündmodul aus dem Hause VEC ein. Fixiert wird das Spezial-Bauteil durch die beiden Schrauben, welche zuvor beim Ausbauen der Spule herausgedreht wurden. Dabei ist es von essenzieller Bedeutung, dass die Schrauben besonders fest angezogen werden, damit diese auch der hohen Vibration des Motorbetriebes standhalten können.
Ist die alternative Zündung anstelle von Unterbrecher, Kondensator und der alten Zündspule installiert, kann das rote Kabel des kontaktlosen Zündungsmoduls mit dem Abschaltkabel deines Töfflis verbunden werden. Das schwarze, etwas dickere Zündkabel, das in der Regel mit der VEC Zündspule mitgeliefert wird, kannst du durch kraftvolles Drehen in den dafür vorgesehenen Anschluss im unteren Bereich des Bauteils einführen. Dabei lohnt es sich, nochmals zu überprüfen, ob das Zündkabel tatsächlich fest und sicher sitzt. Den Elektrodenabstand an der Zündkerze stellst du auf 0,7 bis 0,8 mm ein. Zudem solltest du darauf achten, dass du einen Kerzenstecker mit einer Entstörung von mindestens 10 kOhm verwendest, um Zündaussetzern aus dem Weg zu gehen. Bei den Kerzenstecken, die du für dein Umbauprojekt verwendest, ist aber Vorsicht geboten, denn nicht alle Marken sind mit dem VEC Zündmodul kompatibel.
Einstellen der elektronischen Zündung und Feinjustierung mit der Zündlichtpistole
Um die Zündplatte im Motorgehäuse zu fixieren, positionierst du die drei Befestigungsschrauben jeweils mittig zu den Langlöchern der Grundplatte, um anschliessend das Polrad darüber einzudrehen und die Polradmutter festzuziehen. Drehst du die Zündplatte entgegen der Motorlaufrichtung, kannst du eine Vorzündung hervorrufen.
Mit einer speziellen Zündlichtpistole, auch Timing Light genannt, lässt sich die genaue Einstellung und Feinjustierung der Zündspule sehr gut vornehmen. Ein solches Tool gehört zwar nicht zur Standardausrüstung in der Schrauberwerkstatt, für die genaue Einstellung ist es aber von essenzieller Bedeutung. Da Zündlichtpistolen kein Vermögen kosten, solltest du nicht zögern, dir für das Umrüsten ein solches Werkzeug anzuschaffen. Angeschlossen an eine 12 Volt Blockbatterie oder einen Akku, wirft die Zündlichtpistole ein stroboskopartiges Licht, das dir bei der genauen Justierung der Zündung hilft.
Ist der Schritt der Feinjustierung beendet und die Montage der VEC Zündspule abgeschlossen, ist dein Töffli auch gleich einsatzbereit. Aussetzer beim Zünden gehören dann der Vergangenheit an.
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