Die Zündung deines Piaggio Ciao Töfflis auf elektrischen Betrieb umrüsten
Leitfaden und Tipps für den Umbau
Eine elektronische Zündung für dein Töffli – Die Vorteile im Überblick
Wenn dein Mofa des italienischen Kultherstellers nicht mehr anspringen will, liegt das nicht selten an fehlerhaften Zündungskontakten. Zwar kann das sensible Bauteil mit dem nötigen handwerklichen Geschick auch manuell eingestellt werden, das Umrüsten auf eine andere Zündungsmethode ist aber eine Alternative, über die du nachdenken solltest. Eine Elektrozündung hat beispielsweise den Vorteil, dass bei jeder Drehzahl der optimale Zündzeitpunkt gefunden wird und dadurch keine Fehlzündungen mehr auftreten.
Darüber hinaus zeichnen sich elektronische Zündungen durch einen geringen Verschleiss aus. Nicht zuletzt ist das praktische Bauteil im Vergleich zur klassischen Kontaktzündung ausgesprochen wartungsarm, sodass es lediglich einmal eingestellt werden muss, um einen einwandfreien Betrieb über viele Jahre zu gewährleisten. Auch für Töfflibuebe und Töfflimeitli, die Tuning-Projekte an ihrem Mofa durchführen möchten, ist die Umrüstung auf eine Elektrozündung eine Überlegung wert. Ein Grund warum diese Zündungsvariante bei Tuning-Freunden so beliebt ist, ist die fehlende Drehzahlbegrenzung einer ungedrosselten CDI-Zündung. Ohne eine solche Begrenzung ist eine wesentliche höhere Motorleistung möglich.
Dein Piaggio Ciao auf eine elektronische Zündung umrüsten – so gelingt es
Bei der Umrüstung deines Piaggios auf eine elektronische Zündung handelt es sich um eine anspruchsvollere Montagearbeit. Denn du musst den Motor vollständig ausbauen, außerdem musst du im Nachhinein einige wichtige Anpassungen und Einstellungen vornehmen. Ein gewisses Grundwissen über die Funktionsweise deines Motors ist daher erforderlich, um diese Schraubarbeit durchführen zu können. Wenn du dir bei einem der folgenden Schritte unsicher bist, solltest du lieber noch einmal bei einem erfahrenen Schrauber oder in der Werkstatt deines Vertrauens nachfragen. Der folgende Leitfaden soll einen ersten Überblick darüber geben, wie die Umrüstung auf eine Elektrozündung im Detail aussehen kann und welche Vor- sowie Nachbereitung dafür notwendig ist.
Die passenden Tools und Werkzeuge für die Umrüstung auf Elektrozündung
Wie bei jeder Schraubarbeit am Mofa macht sich eine gute Vorbereitung auch beim Umrüsten der Zündung auf elektrischen Betrieb bezahlt. Für den Umbau an deinem Piaggio Ciao Mofa benötigst du diese Bauteile:
-Die elektronische CDI-Zündung
-Ein passendes Motorgehäuse für die E-Zündung
-Ein passendes Schwungrad
Erster Schritt der Zündungsumrüstung: Der Motorausbau
Damit du die Kontaktzündung deines italienischen Töfflis komplikationsfrei durch die elektronische Variante austauschen kannst, muss du zunächst den Motor vollständig ausbauen. Um das Abmontieren der einzelnen Teile deines Töfflis so einfach und bequem wie möglich zu gestalten, solltest du dir unbedingt die folgenden Werkzeuge bereitlegen:
- Zum Ausbauen des Auspuffs: 10 mm und 13 mm Schraubenschlüssel
- Für den Ausbau von Kupplung und Keilriemen: 13 mm Schraubenschlüssel und -Schlitzschraubendreher
- Zum Ausbauen des Vergasers: 8 mm Maulschlüssel
- Zum Ausbauen des Motors: zwei 10 mm Schraubenschlüssel (einfacher ist es mit einem Steckschlüssel)
- Schwungradabzug
- Demontagewerkzeug für die Kupplung
Um den Motor freizulegen, müssen zuerst der Auspuff, die Kupplung mitsamt der linken Seitenverkleidung und des Keilriemens sowie der Vergaser und der zugehörige Luftfilter, welcher sich unter dem Trittbrett befindet, ausgebaut werden. Anschliessend löst du die kurze Schraube am Rahmen und entnimmst die zwei langen Bolzen, welche den Mofa-Motor festhalten. Über die „kleine Seite“, also die Seite, an der die Kurbelwelle nicht herausragt, kannst du den Motor durch leichtes Kippen aus dem Rahmen entnehmen. Vor dem Herausnehmen des Motors solltest du ausserdem sicherstellen, dass alle Anschlüsse und Kabel gelöst sind.
So baust du die Elektrozündung ein
Als Grundlage für diesen Umbau dient ein Motorgehäuse, das für Elektrozündungen geeignet ist. Viele Gehäuse verfügen lediglich über Aufnahmen für eine Kontaktzündung, nicht aber für eine elektronische Zündung. Aus diesem Grund musst du den Motor deines Töfflis vollständig austauschen, wenn du eine Elektrozündung einbauen möchtest. Die Vorgehensweise beim Zündungsaustausch gestaltet sich bei sämtlichen Modellen aus dem Hause Piaggio übrigens beinahe identisch – ganz egal, ob du die Umrüstung bei deinem Ciao- oder Bravo Mofa durchführen möchtest.
Bei der Wahl des passenden Motors kannst du entweder auf ein einbaufertiges Modell setzen oder selbst herumbasteln. Während du im ersten Fall lediglich die betriebsbereiten Motoren austauschen musst, müssen bei der zweiten Variante noch die Elektrozündung, das Polrad und die CDI in das neue Motorgehäuse eingebaut werden. Da sich die beiden Zündungsarten grundlegend voneinander unterscheiden, ist das Polrad der Kontaktzündung leider nicht mit dem neuen Zündungsmodul kompatibel. Eine Wiederverwendung des alten Polrades ist daher nicht möglich. Deswegen musst du dir ein neues Modell besorgen, das speziell für die Elektrozündung ausgelegt ist.
Wichtige Anpassungen nach dem Einbau der Elektrozündung
Ist die Umrüstung deines Piaggio Ciao Töfflis auf eine elektronische Zündung erfolgreich beendet, müssen noch einige Anpassungen vorgenommen werden, die für einen einwandfreien Betrieb deines Töfflis von essenzieller Bedeutung sind. So ist es beispielsweise sinnvoll, einen Spannungsregler einzubauen, da die neue Elektrozündung über eine Spannung von 12V verfügt. Bei der standardmässig verbauten Kontaktzündung beträgt die Spannung lediglich 6V. Damit andere Komponenten wie beispielsweise die Funktion des Lichtes nicht beeinträchtigt werden, ist also die Installation eines Spannungsreglers erforderlich.
Auch ein erneutes Abstimmen des Vergasers ist empfehlenswert, da das neu eingebaute Motorgehäuse meistens über einen grösseren Einlass verfügt als sein Vorgänger. Ist der letzte Schritt der Umrüstung abgeschlossen, kannst du deinen Töffli-Motor vorsichtig starten, um die Funktionsweise der neuen Elektrozündung zu überprüfen. Läuft dabei alles glatt und treten keine weiteren Komplikationen auf, dann hast du die Umrüstung erfolgreich abgeschlossen.
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