Eine HPI Zündung für dein Töffli
So umgehst du die Drehzahlbegrenzung
Technik aus Belgien – Die Geschichte der HPI Zündung
Eine HPI Zündanlage unterscheidet sich gegenüber herkömmlichen Ausführungen dadurch, dass es sich um eine digitale und programmierbare Variante der Innenrotorzündung handelt. Entwickelt wurde das aussergewöhnliche Bauteil im belgischen Städtchen Bree von der Firma Horse Power Ignition, abgekürzt auch HPI genannt. Diese kultige Firma ist vielen Fans des Töffli-Tunings ein Begriff, schliesslich widmet sie sich seit nunmehr 30 Jahren der Modifizierung von Zwei- und Vierradfahrzeugen, um ihre Leistung entscheidend zu erhöhen. An deinem Lieblings-Mofa von Puch, Sachs oder einem anderen etablierten Hersteller sorgt eine HPI Zündung für einen beträchtlichen Leistungsgewinn, mit dem dein Töffli zu einem sprichwörtlichen Wolf im Schafspelz wird.
Die HPI Zündung – Das ideale Bauteil für alle Freunde des Mofa-Tunings
Eine HPI Rennzündung zeichnet sich durch eine eingebaute 60W Lichtspule sowie ihren kleinen Innenrotor aus, der eine optimale Beschleunigung und Gasannahme ermöglicht. Entscheidend ist ausserdem der konstante, starke Funke, der das Risiko einer Fehlzündung deutlich minimiert. Einmal eingestellt, muss das Bauteil zudem in der Regel nicht gewartet oder nachjustiert werden, denn im Betrieb ist es so gut wie keinem Verschleiss ausgesetzt. Da sich die spezielle Rennzündung aus Belgien sowohl für rechts- als auch für linksdrehende Motoren eignet, kann sie bei zahlreichen Marken-Töfflis von Puch bis Piaggio zum Einsatz kommen.
Mithilfe eines passenden Interfaces und der Software TuneBox kannst du die Kennfelder der HPI Innenrotorzündung speziell programmieren, um das Maximum aus deinem Töffli herauszuholen. So kannst du beispielsweise zwei verschiedene Zündkurven erstellen, zwischen denen du während der Fahrt mithilfe eines unscheinbaren Schalters in Reichweite zum Lenker wechseln kannst. Diese auf die Bahn abgestimmten Zündkurven ermöglichen eine erhöhte Geschwindigkeit in Kurven sowie ein früheres Herausbeschleunigen. Grund dafür ist, dass die Traktion des Hinterrades im Drift verbessert wird. Auch auf harten oder rutschigen Fahrbahnoberflächen wird dadurch verhindert, dass das Hinterrad auf unkontrollierte Weise ausbricht. Auch das Einprogrammieren von Höchstdrehzahlen kann sich lohnen, um ein Überdrehen des Motors zu verhindern. Durch eine solche Drehzahlbegrenzung, die beim Start des Töfflis in Kraft tritt, schützt du deinen Motor vor möglichen Schäden, selbst wenn du den Gasschieber voll aufdrehst.
Montage und Einrichtung der HPI Zündung – ein Überblick
Der Einbau einer HPI Innenrotorzündung sowie die Programmierung der Zündung zählt zu der Art von Umbauaktionen an deinem Mofa, die ein gewisses Vorwissen und wichtige Detailkenntnisse erfordern. Auch deshalb können wir in diesem Artikel lediglich einen groben Überblick darüber geben, welche Arbeitsschritte dich dabei erwarten und welches Equipment du für die Installation deiner neuen Rennzündung benötigst.
Das richtige Werkzeug für den Einbau der leistungsstarken Zündanlage
Bevor die Montage beginnen kann, lohnt es sich, bereits alle benötigten Werkzeuge zusammenzusuchen und sie in unmittelbarer Reichweite zur Arbeitsfläche zu platzieren. Im Detail benötigst du folgendes Equipment, wenn du dein Mofa mit der speziellen Rennzündung ausstatten möchtest:
- Die programmierbare HPI Zündung
- Eine Stroboskoplampe zur richtigen Einstellung des Zündzeitpunktes
- Ein universeller Schwungradhalter
Eine professionelle Vorgehensweise für eine erfolgreiche Umrüstung
Der Einbau der neuen Innenrotorzündung beginnt mit der Montage des Starters, welcher direkt am Mofa fixiert wird, ohne die Schrauben dabei zu fest anzuziehen. Der zweite Teil der Spezialzündung besteht aus einer Spule sowie der Zündbox und wird versteckt unter dem Sattel positioniert. Um den idealen Zündzeitpunkt zu ermitteln, kommt nun ein spezielles Messinstrument zum Einsatz. Hierzu wird die Zündkerze vorübergehend abmontiert und das Werkzeug aufgeschraubt.
Anschliessend drehst du vorsichtig an der Kurbelwelle und beobachtest den Ausschlag des Messwerkzeuges. Besonders interessant ist dabei der Punkt, an dem sich der Zeiger umkehrt, welchen du auf dem Werkzeug als neuen Nullpunkt festlegen kannst. Über der Kurbelwelle wird im nächsten Schritt der Rotor mithilfe einer Unterlegscheibe und einer Mutter angeschraubt und fest zugezogen, sobald sich die Markierungen von Schwungrad und Rotor überlappen. Schliesslich kannst du die Zündkerze wieder einsetzen und den idealen Zündzeitpunkt durch klassisches Abblitzen mit einer Stroboskoplampe bestimmen. Im letzten Schritt setzt du die zuvor abmontierten Abdeck- und Schutzbauteile wieder ein – und fertig ist die Montage und Einrichtung deiner neuen Tuning Zündung.
Die optimale Programmierung der Rennzündung für einen maximalen Leistungsgewinn
Erst mit der richtigen Programmierung schöpfst du das Potenzial der spannenden Rennzündung voll aus. Ist die Montage und Einrichtung der neuen Zündanlage also vollbracht, kannst du die Performance deines Töfflis durch eine geschickte Programmierung weiter verbessern. Was sich auf den ersten Blick kompliziert anhört, ist jedoch mit ein wenig Hintergrundwissen relativ einfach zu bewerkstelligen.
Mit TuneBox die Zündkurve ändern und eine Drehzahlbegrenzung einbauen
Um eine Verbindung zwischen der CDI-Einheit und deinem Computer herzustellen, kannst du die beiden Softwarekabel nutzen, die bereits im Lieferumfang der HPI Zündung enthalten sind. Zur freien Programmierung der Zündanlage wird die kostenlos verfügbare Software TuneBox genutzt. Mit einem Klick auf den Menüpunkt „Daten lesen“ sammelt das Programm alle wichtigen Daten des angeschlossenen Gerätes, um die vorprogrammierten Zündungsverläufe anschliessend in einem Graphen zu visualisieren, welcher die grösste Fläche im User Interface von TuneBox einnimmt.
Durch Ziehen der hervorgehobenen Kontrollpunkte an eine neue Position oder einfaches Klicken auf den Bildschirm kann die ausgewählte Zündkurve nun je nach Wunsch modifiziert werden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, schliesslich können falsch eingerichtete Zündkurven, die sich nicht mehr am ursprünglichen Verlauf orientieren, nachhaltige Schäden am Motor hinterlassen. Eine Drehzahlbegrenzung lässt sich ausserdem auf einfache Weise über das Kontrollfeld „Limitierung“ einrichten.
Ist die Anpassung der Zündkurve abgeschlossen, kann sie durch einen Klick auf den Menüpunkt „Daten schreiben“ über die USB-Schnittstelle auf das Bauteil übertragen werden. Das Speichern fertiger Projekte sowie die Möglichkeit, vorgefertigte Zündkurven-Verläufe in das Programm zu importieren, komplettieren die grosse Bandbreite der Möglichkeiten von TuneBox.
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