Lenkkopflager beim Töffli
Tipps zum Tauschen, Justieren und Warten
Das Zusammenspiel von Steuersatz, Lenker und Gabel
Tritt eines der folgenden Symptome des Öfteren bei deinem Töffli auf, solltest du das Innenleben des Lenkers und insbesondere der Lenkkopflager einmal genauer unter die Lupe nehmen, schliesslich möchtest du auch weiterhin mit deinem Mofa jede Kurve kriegen. Manchmal reicht es schon aus, die Lager nach der Funktionsprüfung neu zu justieren oder zu schmieren. In manchen Fällen ist ein vollständiger Austausch defekter Bauteile jedoch unumgänglich. In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Thema Lenkkopf wissen musst. Ausserdem haben wir einige Praxistipps zum Prüfen, Justieren und Tauschen der zugehörigen Lager für dich zusammengestellt.
An deinem Töffli kommt dem Lenkkopf die wichtige Aufgabe zu, die Mofa-Gabel mithilfe von Lenkkopflagern zu führen sowie die Lagerstelle zum Lenken zu bilden. Ein angenehmes und sicheres Fahrverhalten kann dabei nur gewährleistet werden, wenn die stark beanspruchten Lager leichtgängig eingestellt, sorgfältig austariert und korrekt verbaut sind. Hat die Lenkung deines Töfflis zu viel Spielraum, führt dies zwangsläufig zu Unruhen im Fahrwerk sowie im Einlenkverhalten. Eine zu straffe Einstellung bereitet dir durch hohe Reibung und Schwergängigkeit Probleme. Es gilt also, die goldene Mitte im Bezug auf die Lenkkopflager zu finden.
Regelmässige Funktionsprüfungen der Lenkkopflager – eine wichtige Routinearbeit
Der Lenkkopf zählt zu den Bauteilen deines Mofas, die besonders starken Kräften standhalten müssen. Das bedeutet, dass er auch anfällig für Abnutzung und Verschleiss ist. Nicht nur durch hohe Laufleistungen, sondern auch durch lange Standzeiten werden die Wälzlager dabei stark beansprucht. Ein neutrales und sauberes Fahrverhalten lässt sich nur gewährleisten, wenn der Steuersatz regelmässig gewartet wird. Auch ohne einen konkreten Verdacht auf einen Defekt ist eine routinemässige Überprüfung empfehlenswert. Idealerweise inspizierst du dieses stark beanspruchte Bauteil mehrmals pro Jahr. Zur optimalen Pflege deines Töfflis gehört auch, dass du bei dieser Gelegenheit das Lenkkopflager gründlich schmierst.
Überprüfen kannst du die Funktion der Kugellager im Lenkkopf mit einigen einfachen Schritten, für die du zunächst das Vorderrad leicht anhebst und den Mofa-Lenker abwechselnd in beide Richtungen drehst. Bewegt sich der Lenker auch bei hohem Kraftaufwand vergleichsweise wenig oder blockiert die Lenkung an einem bestimmten Punkt sogar, hast du es höchstwahrscheinlich mit einem schwergängigen Lager zu tun. Rost oder Schmutz können die Ursache sein, oft liegt es aber auch einfach daran, dass das Lenkkopflager nicht ausreichend geschmiert ist. Beobachtest du ein Flattern der Gabel oder ein Schlagen des Lagers in axialer Richtung, verhindert ein zu grosses Lagerspiel die optimale Kontrolle über dein Töffli. Die einzelnen Schritte, die nötig sind, um diese Fehlfunktionen des Lenkkopflagers ganz einfach zu beheben, stellen wir dir etwas genauer vor.
Wartungen des Steuerkopfes für ein einwandfreies Fahrverhalten
Im Vergleich zu anderen Wartungs- und Schraubarbeiten an deinem Mofa erfordert das Justieren des Steuersatzes nur einen geringen Aufwand. Folgende Werkzeuge benötigst du, um die Lenkkopflager vollständig zu warten:
- Eine Rohrzange
- Ein Satz Schraubenschlüssel
- Schmieröl oder Gewindefett
Um die Lager am Lenkkopf neu einzustellen, musst du zunächst deinen Mofa-Lenker abmontieren. Dazu löst du vorsichtig die Schrauben, welche mit der Gabelbrücke verbunden sind.
Anschliessend machst du dich daran, die Schraube der beiden Gabelholme sowie die grosse Hutmutter aufzudrehen. Nun kannst du die Gabelbrücke sowie die zugehörigen kleinen Distanzscheiben entnehmen. Etwas komplizierter gestaltet sich das Lösen der grossen, zentral gelegenen Einstellmutter. Diese Mutter musst du gegen den Uhrzeigersinn herausdrehen. Auch erfahrenen Mofa-Schraubern kann das einiges an Geduld und Anstrengung abverlangen. Das gilt besonders dann, wenn die Einstellmutter zum ersten Mal gelöst wird.
Ist dieser Arbeitsschritt schliesslich vollendet, kannst du das nun freiliegende obere Kugellager entnehmen und gleichmässig mit Schmieröl oder Gewindefett einreiben. Das untere Lager musst du zum Einfetten nicht entnehmen. Hast du beide Kugellager am Lenkkopf reichlich und vor allem sorgfältig eingefettet, kannst du die einzelnen Bauteile in der umgekehrten Reihenfolge wieder zusammensetzen und ordentlich festschrauben. Dies gilt besonders für die grosse Einstellmutter, sie sollte auf keinen Fall locker und unsicher sitzen. Um die Lagerwartung abzuschliessen, solltest du das Lenkverhalten direkt ausprobieren. Dazu drehst du am besten deinen Mofa-Lenker von Anschlag zu Anschlag. Verläuft die Bewegung geschmeidig, gleichmässig und mit möglichst wenig Lenkradspiel, hast du alles richtig gemacht.
Lenkkopflager tauschen – so erneuerst du die Verschleissteile am Mofa-Lenker
Manchmal lässt ein Defekt auch keine andere Wahl zu, als deine Lenkkopflager durch neue zu ersetzen. Diese Schraubarbeit bereitest du optimal vor, indem du dein Mofa auf seinen Hauptständer stellst, so entlastest du das Vorderrad. Anschliessend kannst du dich an die Demontage der Zentralschraube auf der Gabelbrücke und des Vorderrades wagen, um nacheinander erst die Standrohre, dann die Gabelbrücke samt Lenker und schliesslich das Gabeljoch abzunehmen.
Wenn du eine Heissluftpistole oder eine Heizplatte verwendest, dann kannst du dir den Ausbau der alten Lager erheblich erleichtern. Mit der Pistole erwärmst du die Nabe auf etwa 80 Grad Celsius. Auf diese Weise beugst du einer Beschädigung des empfindlichen Lagersitzes vor. Die Lenkkopflager kannst du tauschen, indem du die obere und untere Lagerschale vorsichtig aus dem Mofa-Rahmen heraustreibst, beispielsweise mit einem vorsichtigen Durchschlag oder mithilfe eines speziellen Ausziehwerkzeugs. Da die Lagersitze überaus sensibel sind, ist ein verkantfreies Austreiben der Lagerschalen durch abwechselndes Klopfen auf beide Seiten der jeweiligen Lagerschalenkante wichtig. Auch das untere Steuersatz-Lager lässt sich in den meisten Fällen ohne Probleme mit Hammer und Meissel lösen, wobei du für das finale Heraushebeln auch auf zwei Schraubendreher oder Montierhebel zurückgreifen kannst.
Zudem erleichtern eine 10mm-Gewindestange, passende Muttern und zwei kräftige Distanzscheiben in der Schalengrösse das Einbauen der neuen Lager. Zum Abschluss musst du nur noch kontrollieren, ob die Ersatzteile auch wirklich bis zum Anschlag in ihrem Sitz stecken. Dann hast du deine Montagearbeit erfolgreich abgeschlossen.
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