Mofa-Scheinwerfer
Was du aus rechtlicher Sicht beachten solltest
Die Vorgaben der VTS und der ECE
Was ist das Gute an Licht? Man sieht im Dunkeln besser. Und vor allem: Man wird besser gesehen. Das steigert die Sicherheit natürlich erheblich und ist im Strassenverkehr eine regelrechte Lebensversicherung. Das sah wohl auch der Gesetzgeber so und hat eine Reihe von Bestimmungen erlassen, wie die Beleuchtung an deinem Töffli auszusehen hat. In der Schweiz gilt die „Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge“ (VTS).
Mit dem Stand vom 1. Mai 2019 gibt die VTS in Artikel 178a folgende Beleuchtungen vor:
Am Töffli muss je ein Licht angebracht sein, das nach vorne und nach hinten abstrahlt. Nach vorne muss es weiss leuchten, nach hinten rot. Die vordere Beleuchtung muss als Abblendlicht ausgelegt sein. Die Lichter müssen ruhen, sollten also fest montiert sein und dürfen auch nicht flackern. Ausserdem dürfen sie andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden und müssen des Nachts bei gutem Wetter auf 100 Meter sichtbar sein. Weiterhin sollte dein Töffli einen nach hinten gerichteten Rückstrahler besitzen, der eine Leuchtfläche von mindestens zehn Quadratzentimetern hat. Auch für die Pedale sind solche Rückstrahler verpflichtend. Diese müssen nach vorne gerichtet sein wobei eine Leuchtfläche von mindestens je fünf Quadratzentimetern vorgeschrieben ist. Alle lichttechnischen Einrichtungen an Mofas müssen ausserdem den Anforderungen des ECE-Reglements entsprechen. Für Abblendlichter mit Glühlampen ist hier die Regelung Nr. 56 massgeblich, genaue Vorgaben für die Halogenscheinwerfer an deinem Töffli sind unter der Regel mit der Nummer 82 festgelegt. Für Rücklichter gilt das ECE-Reglement Nr. 50. Die Zertifizierungen lassen sich am ECE-Prüfzeichen erkennen.
Mehr Licht – Mehr Sicherheit
Die besagte VTS gestattet allerdings noch weitere Lichtquellen. Aber auch hier müssen natürlich fest umrissene Normen eingehalten werden. Zusätzlich zum vorderen Abblendlicht darf bei deinem Hödi auch ein Stand- und ein Fernlicht nachgerüstet werden. Wobei viele moderne Mofa-Scheinwerfer bereits standardmässig über beides verfügen. Zusätzlich zum Rücklicht darf auch hier ein Bremslicht zum Einsatz kommen. Was man auch unter dem Sicherheitsaspekt ins Auge fassen sollte, sind fest angebrachte Fahrtrichtungsanzeiger, sogenannte Richtungsblinker. Auch wenn diese Teile nicht immer wie ein optisches High-Light wirken, sind sie äusserst nützlich, denn du musst nicht mehr mit einer Hand den Lenker loslassen, wenn du den Arm rausstreckst, um anzuzeigen, dass du abbiegen willst.
Richtungsblinker sorgen also für zusätzliche Sicherheit. Deswegen ist es auch gesetzlich ausdrücklich erlaubt, die nützlichen Blinker an deinem Töffli anzubringen. Darüber hinaus darfst du auch eine Kontrollschildbeleuchtung (Nummernschildbeleuchtung) und Tagfahrlicht an deinem Hobel installieren. Alles, was hier aufgeführt ist, ist also ausdrücklich erlaubt. Alle anderen Beleuchtungseinrichtungen darfst du nicht an deinem Hödi anbringen. Nun weisst du Bescheid, was erlaubt ist und was nicht. Der gesetzlichen Rahmen lässt also zumindest etwas Gestaltungsspielraum. Vor allem was die Auswahl deines Mofa-Scheinwerfers angeht, hast du viele Möglichkeiten.
LED versus Glühbirne
Die grosse Auswahl an unterschiedlichen Mofa-Scheinwerfern erlaubt es dir, tolle optische Akzente zu setzen und deinem Töffli einen ganz individuellen Look zu verpassen. Ob Eierlampe, runder oder eckiger Scheinwerfer, die Auswahl der erhältlichen Modelle ist riesig. Doch nicht nur die Form ist für viele Töfflibuebe und Töfflimeitli ausschlaggebend, sondern auch die Art der Beleuchtung. Das Stichwort lautet: LED oder Oldschool-Glühbirne. Puristen und Nostalgiker verfügen in der Regel über einen Mofa-Scheinwerfer, der mittels Glühlampe illuminiert wird. Auch wenn diese Lichtquelle schöner sein mag, die Vorteile von Frontlichtern, die mit LEDs betrieben werden, lassen sich nicht von der Hand weisen.
Fakt ist nun einmal, dass die LED-Beleuchtung gegenüber der herkömmlichen Glühbirne unbestrittene Vorteile mitbringt. Denn LEDs erzeugen ein deutlich weisseres Licht, das aber dennoch nicht blendet. Auch die Ausleuchtung ist gleichmässiger. Bei nächtlichen Fahrten schont das die Augen ganz erheblich. Auch der Kostenfaktor spricht für die LED-Technik. Das wird deutlich, wenn man die durchschnittliche Lebensdauer der unterschiedlichen Techniken vergleicht. Hat eine LED-Leuchte zum Beispiel eine Lebensdauer von 30.000 Betriebsstunden, so kommt die Xenon-Variante des Mofa-Scheinwerfers bestenfalls auf 3.000 und die normale Glühbirne auf gerade mal 500 – 600 Betriebsstunden. In Punkto Sackgeld also eine klare Sache für die LED-Beleuchtung, selbst wenn diese Technik in der Anschaffung teurer ist.
Welcher Mofa-Scheinwerfer soll es sein?
Die klare Antwort lautet: Geschmackssache! Aber falls dein Herz für Töfflis im Retro-Look oder im Chopperstyle schlägt, haben wir zwei Tipps für dich. Für den Oldtimer-Look an deinem Hödi empfiehlt sich die Eierlampe als Mofa-Scheinwerfer. Die charakteristischen Frontlichter wurden in früheren Zeiten übrigens nicht nur an Töfflis verbaut, sondern nahezu an allem was auf zwei Rädern fährt. Das Relikt der 1960er Jahre verhilft deinem Toffli in Kombination mit dem Rücklicht im Oldie-Style zu einem wunderbaren nostalgischen Look.
Chopper-Piloten verwenden dagegen gerne Mofa-Scheinwerfer im Iron-Cross-Design. Eine sehr auffällige Optik, die garantiert die Blicke auf sich zieht. Besonders dann, wenn sich das Iron-Cross-Design auch an anderen Bauteilen deines Töfflis wiederfindet. Dazu bietet es sich an, auch ein Rücklicht in dieser Form zu montieren. Um den Look zu vervollständigen schraubst du auch noch Rückspiegel in Iron-Cross-Optik an dein Hödi.
Aber auch mit coolen Accessoires für deinen Mofa-Scheinwerfer und dein Rücklicht kannst du die Beleuchtungsanlage optisch aufwerten. Schutzgitter verleihen deinem Scrambler oder deinem Cross-Mofa nicht nur den entsprechenden Look, sie haben natürlich auch eine praktische Funktion.
Wenn du Accessoires anbringst oder die Beleuchtung modifizierst, solltest du immer auf das richtige Werkzeug und das passende Befestigungsmaterial Wert legen. Provisorien oder improvisierte Lösungen sind bei dieser Baugruppe sicher keine gute Lösung. Bei der Funktionsfähigkeit der Beleuchtungsanlage sollte man keinerlei Abstriche machen. Achte deswegen auch besonders auf die passenden Leuchtmittel und die richtigen Kabel. Das Austauschen des Mofa-Scheinwerfers ist, was die Elektrik angeht, nicht besonders kompliziert. Es ist durchaus vergleichbar mit dem Austauschen einer Lampe in deiner Stube. Falls du dir unsicher bist, solltest du die Montage aber in einer Fachwerkstatt erledigen lassen.
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