Fliehkraftkupplung einstellen
Wir geben Tipps und stellen dir die Funktionsweise genauer vor
In vielen Fällen liegt die Ursache solcher oder ähnlicher Probleme an der falschen Einstellung der Fliehkraftkupplung oder an verschlissenen Kupplungsteilen. Zum Glück lassen sich die Reparaturen an dieser Baugruppe oder das Nachjustieren, wenn es erforderlich ist, ohne Probleme selbst erledigen. Wir stellen dir das Funktionsprinzip genauer vor und geben dir Tipps, wie du die Fliehkraftkupplung deines Töfflis selbst einstellen kannst.
Kuppeln mittels Fliehkraft – eine geniale Idee
Die Idee, die Fliehkraft auszunutzen, um das Moment einer Antriebswelle auf die Abtriebswelle zu übertragen, ist einfach genial und bewährt sich in der Praxis sehr gut. Aufbau und Handhabung sind im Vergleich zu anderen Kupplungsarten relativ einfach. Darum kommt dieses technische Prinzip heute nicht nur bei Mofakupplungen, sondern auch bei anderen technischen Geräten zum Einsatz. Doch nicht jeder Mofabesitzer ist mit Aufbau und Funktionsweise von Fliehkraftkupplungen vertraut. Aber wenn man die Funktionsweise und die technischen Zusammenhänge einmal verstanden hat, lassen sich typische Probleme leicht erkennen und auch beheben.
Aufbau und Funktionsweise
Beim Kuppeln kommen technische Elemente zum Einsatz, die zwischen zwei Wellen eine Verbindung herstellen. Solche kraft- oder formschlüssigen Verbindungen ermöglichen es, die rotierende Bewegungen von einer Welle auf eine andere zu übertragen. Bei der Fliehkraftkupplung wird das Drehmoment des Antriebs mittels einer kraftschlüssigen Verbindung übertragen. Dazu sind Klappen oder Schieber mit Kupplungsbelägen im Inneren des Bauteils angebracht. Die bei der Rotation entstehende Fliehkraft sorgt dafür, dass diese Klappen mit steigender Drehzahl des Motors immer weiter nach aussen gedrückt werden. Auf diese Weise wird ein Kontakt zum Kupplungsgehäuse hergestellt. Dieses Gehäuse wird auch als Kupplungsglocke oder Kupplungskorb bezeichnet. Sinkt die Drehzahl und damit die Fliehkraft, trennt sich die Fliehkraftkupplung selbsttätig. Federn sorgen dafür, dass die Klappen fixiert werden.
Kickstarter und Leerlauf
Eine häufig verwendete spezielle Konstruktion kombiniert zwei Fliehkraftkupplungen, die auf einer Achse sitzen. Das Besondere an dieser Bauweise ist, dass die Klappen jeweils auf der anderen Kupplungsglocke montiert sind. Die innere Kupplungsglocke ist für den Start des Motors zuständig. Die äussere Kupplungsglocke sorgt für die Leerlaufkupplung.
Konkret heisst das: Die innere Kupplungsglocke überträgt die Drehbewegung der Starterpedale auf den Motor. Trittst du in die Pedale deines Mofas, sorgt die Fliehkraft dafür, dass sich die Klappen der Innenkupplung, die auf der Aussenglocke befestigt sind, zu drehen beginnen. Mit zunehmender Drehzahl kuppeln sie sich dank des Fliehkrafteffekts an die innere Kupplungsglocke an. Ist der Kontakt hergestellt, wird die Bewegung auf die gemeinsame Achse übertragen und der Motor startet.
Sobald der Motor angesprungen ist, sorgt sein Drehmoment dafür, dass die gemeinsame Achse rotiert. Die Pedale ruhen und die Kickstarterkupplung ist gelöst. Im Leerlauf rotiert nur die innere Kupplungsglocke. Gibst du jetzt Gas, drehen sich die auf der inneren Kupplungsglocke montierten Klappen der Aussenkupplung immer schneller. Wenn die Drehzahl hoch genug ist, drückt die Fliehkraft die Klappen gegen die äussere Kupplungsglocke und stellt so die Verbindung zwischen Motor und Rad her.
Zwei- versus Dreibackenkupplung
Mofaschrauber sind sich selten darüber einig, welche der beiden unterschiedlichen Varianten die bessere ist. Viele Töffli-Besitzer halten die Dreibackenkupplung für das Nonplusultra. So einfach ist es jedoch nicht, denn die Fliehkraftkupplung deines Töfflis ist dann besonders zuverlässig, wenn sie ideal zu den speziellen Eigenschaften und der Leistungsstärke deines Motors passt. Ein grosser Nachteil von Dreibackenkupplungen ist nämlich ihr höheres Gewicht. Daher solltest du sie nur dann einbauen, wenn dein Töffli entsprechend stark motorisiert ist.
Zusammenhang zwischen Drehzahl und Kraftübertragung
Beim Einstellen der Fliehkraftkupplung musst du berücksichtigen, dass Verbrennungsmotoren bei niedrigen Drehzahlen nur relativ wenig Kraft aufbringen können. Stellst du die Fliehkraftkupplung so ein, dass sie bereits bei niedrigen Drehzahlen greift, wird dein Mofa nicht so schnell beschleunigen. Analysiert man das Drehmoment eines Verbrennungsmotors in Abhängigkeit von der Drehzahl und stellt den Zusammenhang in einem Diagramm dar, wird ein Effekt deutlich: Mit steigender Drehzahl erreicht die Kurve ein Maximum, um dann wieder abzufallen. Willst du die maximale Beschleunigung herausholen, dann solltest du deine Kupplung so einstellen, dass sie erst dann greift, wenn das Drehmoment fast den Maximalwert erreicht hat.
Nach dem Abnehmen der Druckplatte kannst du es sehen. Im Normalfall wird der Stift aus der Kupplungsdruckplatte herausgedrückt, wenn du die Kupplung am Mofa ziehst. Dann kann sich die Druckplatte mit der Kupplung verbinden. Das ist die Voraussetzung für den Startvorgang. Sollte der Führungsstift zu stark abgenutzt sein, muss der Stift die Führung erst finden. So lässt es sich erklären, dass die Starterkuppplung nach einigen Radumdrehungen plötzlich greift. Solche Probleme beim Starten lassen sich aber leicht beheben, indem du den verschlissenen Stift einfach austauschst.
Tipps zum Fliehkraftkupplung Einstellen
Schaust du dir die Kupplung eines Puch Maxi Töfflis genauer an, dann erkennst du bereits an der Aussenseite die Schrauben, mit denen du die Kraft der Federn einstellen kannst. Die Feder wird strammer, wenn du die Schrauben hereindrehst. Durch Herausdrehen der Schrauben wird die Kraft geringer. Auf keinen Fall sollten die Schrauben herausstehen. Dann könnten sie beim Drehen an der Kupplungsglocke schleifen. Im schlimmsten Fall könnten dann Späne abgehoben werden. Bei einer Dreibackenkupplung ist es wegen des höheren Gewichts empfehlenswert, die Federn recht stramm einzustellen. Bist du mit der Beschleunigung deines Mofas unzufrieden, solltest du die Schrauben der Mofa Fliehkraftkupplung ebenfalls etwas stärker anziehen. Hier heisst es auszuprobieren. Du wirst einige Versuche benötigen, um die passende Einstellung zu finden. Eines ist sicher: Diese Mühe lohnt sich und du wirst schon bald noch mehr Freude an deinem Töffli haben.
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