Vollautomatisches Getriebe

Piaggio von Adrian
In der Garage

So rüstest du dein Piaggio-Töffli auf Variomatik um

Die Variomatik gehört zur Grundausstattung zahlreicher Piaggio-Töfflis. Die stufenlose Getriebevariante funktioniert vollautomatisch und ersetzt die ursprüngliche Schaltarbeit, die bei anderen Bauarten auftritt. Aufgrund dieser Eigenschaften ist die Variante für viele Besitzer eines Piaggio-Modells interessant. Wie Abstimmung, Wartung und das Aufrüsten eines Variomatik-Getriebes funktionieren, erfährst du in diesem Artikel.

So funktioniert die Variomatik

Bei der Variomatik handelt es sich um ein vollautomatisches Getriebe, das über eine stufenlose Schaltung verfügt. Sie ermöglicht eine effektive Drehzahl, durch die dein Piaggio-Mofa eine hohe Spitzenleistung erreichen kann. Bemerkbar macht sich dieser Leistungsschub vor allem während der Beschleunigung, da diese schneller und gleichmässiger abläuft. Es handelt sich um ein vollautomatisches Getriebe mit Zentrifugalkraft, auch Fliehkraftkupplung genannt. Es basiert auf zwei Kegelscheiben, die auseinander stehen und unterschiedlich zueinander platziert sind. Für die richtige Position sorgen sogenannte Andruckfedern. Während des Betriebs wandern die Variorollen nach aussen, so dass Fliehkräfte entstehen, die sich auf die Kegelscheiben auswirken. Der Abstand zwischen den Kegelscheiben wird dadurch geringer, was eine höhere Leistung ermöglicht. Für ein vollautomatisches Getriebe ist diese Methode hervorragend geeignet. Probleme bereitet aber häufig die hohe Reibung, die während der Fahrt auftritt. Sie erzeugt einen Leistungsverlust von 15 bis 20 Prozent, was sich negativ auf das Fahrerlebnis auswirken kann. 

Piaggio Ciao PX von Adrian

Diese Teile solltest du bei der Wartung checken

Das vollautomatische Getriebe muss regelmässig gewartet werden, damit es effektiv funktionieren kann. Dazu gehört nicht nur die Grundreinigung des Mofas, sondern der Check der einzelnen Komponenten, die beim Variogetriebe zum Einsatz kommen. Speziell auf die folgenden drei Komponenten musst du achten: 

1. Keilriemen: Überprüfe den Keilriemen gründlich auf Verschleiss. Der Keilriemen ist deutlich anfälliger als der Rest des Systems. Wegen der starken Beanspruchung muss er häufiger gewechselt werden. Ist der Keilriemen deines Ciaos, Bravos oder Boxers beschädigt ist, wirst du das bereits beim Fahren merken, denn die Leistung deines Töfflis lässt in diesem Fall spürbar nach. Um den Riemen zu wechseln, musst du nur die Haltemutter lösen, dann kommst du an die Kegelscheibe heran und kannst den defekten Keilriemen austauschen. 

2. Variorollen: Diese solltest du regelmässig auf Schäden überprüfen und gegebenenfalls wechseln. Um sie zu checken, musst du ebenfalls die Haltemutter entfernen. Im Gegensatz zum Keilriemen reicht es in manchen Fällen aber bereits, wenn du die Rollen reinigst. Musst du die Teile allerdings ersetzen, dann achte darauf, dass sie sich beim Austauschen nicht verschieben.  

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3. Kupplung: Zur Pflege deines Variogetriebes gehört die regelmässige Wartung der Kupplungslager. Dazu musst du die Lager erst abmontieren. Anschliessend öffnest du sie und führst eine Sichtkontrolle durch. Wichtig sind vor allem die Federn und Kupplungsbeläge, die du auswechseln solltest, wenn sie verschlissen sind.

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Die Umrüstung auf ein vollautomatisches Getriebe

Falls du ein Piaggio-Modell ohne vollautomatisches Getriebe besitzt, kannst du dieses problemlos umrüsten. Das geht einfacher als viele meinen und bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Um dein Ciao, Bravo, Boxer oder Boss vollautomatisch aufzurüsten, benötigst du die folgenden Komponenten: 

  • Vario-Getriebe (Primärgetriebe)
  • Variomat
  • Vario-Gewichte
  • Riemenscheibe (Wandler)
  • Variomatikriemen in passender Länge
  • Halbmondkeil
Polini Rennvariomat | Piaggio Ciao, SI, Bravo, Boxer

Ausserdem benötigst du natürlich noch passendes Werkzeug. In den meisten Fällen reichen Schrauben- und Bandschlüssel in der passenden Grösse zusammen mit einer Ratsche und Zange für die Aufrüstung aus. Sobald du die entsprechenden Teile zur Verfügung hast, kann es mit der Aufrüstung losgehen.

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Vorhandenes Mofagetriebe entfernen

Dazu bockst du am besten dein Mofa auf, damit das Hinterrad frei zugänglich ist. Als erstes demontierst du die Seitenverkleidungen, anschliessend löst du die Riemenscheibe. Der Riemen ist jetzt frei zugänglich und du kannst ihn entfernen. Als nächstes musst du deine Bremse demontieren, um später das Rad abnehmen zu können. Wenn du die Radschrauben gelöst hast, nimmst du das Rad aus dem Rahmen und entfernst das Ritzel und schliesslich das alte Mofagetriebe. 

Neues Variogetriebe einbauen 

Dazu ziehst du zuerst das Rad wieder auf, vergiss dabei aber nicht die Riemenscheibe. Um sie aufzuziehen, verwendest du am besten den Halbmondkeil. Anschliessend machst du dich daran, die alte Kupplung zu demontieren. Am besten blockierst du die Kupplung mit einem Werkzeug, sodass du die Kurbelwellenmutter lösen kannst. Jetzt kannst du die alte Kupplungsglocke entfernen und durch den Variomat ersetzen. Abschliessend musst du noch den neuen Keilriemen auf die Riemenscheibe aufziehen. Wenn du mit dem Halbmondkeil die beiden Scheiben zusammen drückst, geht es übrigens wesentlich leichter von der Hand.  Überprüfe den Lauf des Keilriemens und bessere diesen nach Bedarf aus. Anschliessend solltest du die Variomatik abstimmen, um die Drehzahl zu optimieren. 

Piaggio Ciao PX von Adrian

Variomatik abstimmen

Wichtig nach jeder Wartung oder Aufrüstung ist die Abstimmung der Variomatik. Dabei geht es darum, die Drehzahl für den Schaltvorgang zu optimieren. Die Vario-Gewichte bestimmen die Drehzahl durch ihr Gewicht. Je leichter die Gewichte, desto höher dreht der Motor; je schwerer die Gewichte desto niedriger dreht der Motor. Wenn du dir nicht sicher bist, welches Gewicht du nutzen solltest, kannst du einen einfachen Trick anwenden. Montiere nacheinander verschieden schwere Gewichte und überprüfe die Umdrehungen in der Minute mit einem Drehzahlmesser. 

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Beitragsbild sowie weitere Piaggio Bilder: Adrian für www.mofainserate.ch/

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